Guten Morgen,
vorab: Ich ernähre mich nicht streng vegan. Jedoch phasenweise. In meinem Freundeskreis gibt es einige Veganer sodass wir uns da regelmäßig austauschen.
Schon bevor ich meine Ernährung auf weitestgehend vegan umgestellt habe, hatte ich regelmäßig mit Eisenmangel zu tun.
Eisenmangel ist besonders bei jungen Frauen mit einer starken Periode ziemlich verbreitet. Auch bei fleischaltiger Ernährung. Das sollte also jeder einigermaßen regelmäßig überprüfen lassen.
Ernährung ist ein extrem komplexes Thema. Es gibt wissenschaftlich haltbare Studien die vegane Ernährung als gesünder beschreiben und es gibt Studien die eher das Gegenteil zeigen.
Man sollte das ein wenig differenzieren. Vegan kann man sich ja auch sehr unterschiedlich ernähren. Auch Donuts gibt es in vegan. Wer sich hauptsächlich davon ernährt, lebt sicher nicht gesund. Wer sich auf regionales Biogemüse konzentriert wird dagegen gesünder leben als der deutsche Durchschnitt.
Daher muss man bei der Beurteilung viel mehr Faktoren einbeziehen.
Meine Ernährung basiert tatsächlich auf regionalem Biogemüse. Ich habe eine Biokiste und baue aus dem Gemüse meinen Speiseplan auf. Das wird nur zu kleinen Teilen durch weitere Produkte ergänzt.
Es sind ziemlich viele positive Auswirkungen von einer veganen, gemüsebasierten Ernährung bekannt. Wurst gilt ja zB als krebserregend. Das weglassen selbiger ist somit Krebsprävention. Aber auch die Versorgung mit Mikronährstoffen, Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen ist tendenziell deutlich besser. Auch das Risiko von Diabetes wird gesenkt.
Gleichzeitig stimmt es tatsächlich, dass man bestimmte Nährstoffe im Auge behalten muss.
Das bekannteste Vitamin im Zusammenhang mit veganer Ernährung ist B12.
Tatsächlich sollte man das als Veganer unbedingt supplementieren. Das hat mich anfangs auch abgeschreckt. Ich dachte mir "wenn ich zusätzlich Pillen nehmen muss, ist das doch keine ausgewogene Ernährung". Allerdings wird B12 dem Tierfutter ebenfalls beigesetzt. Auch Tiere produzieren selber kein B12 sondern nehmen es aus dem Boden auf. Wenn sie denn in Weidehaltung gehalten werden UND einen B12 haltigen Boden haben. Der Fleischesser supplementiert also genauso, nur über dem Umweg des Tiermagens. Auch da stammt das B12 aus Pulver.
Ein ähnlicher Fall liegt bei Jod vor. Auch da sollte man als Veganer drauf achten. Als Fleischesser aber auch. Und weil Jodmangel in Deutschland ein großes Problem war, wurde irgendwann eine Supplementierung über unser Salz eingeführt. Auch völlig unabhängig von der Veganer Ernährung. Man sollte also Jodsalz verwenden.
Das zeigt eigentlich ganz gut, dass wir bestimmte Supplemntierungen schnell als selbstverständlich sehen.
Dann gibt es ein paar weiterer Nährstoffe die man als Veganer im Auge behalten sollte. Das sind Kalzium, Zink, Omega 3 und B2.
Anfangs dachte ich "Boa dann muss ich nun also alles nach Nährstoffplan essen??? Viel zu kompliziert". Alle meine Freundinnen berichten aber, dass sie keinen Mangel im Blutbild haben. Die empfohlenen Produkte (Nüsse, Hülsenfrüchte, grünes Gemüse) baut man nämlich automatisch mit ein.
Auch ich habe trotz weitgehend veganer Ernährung keinen Mangel. Und ich denke nicht dass das an dem wenigen Käse liegt den ich mir mal über das Essen streue.
Ob man sich wirklich komplett vegan ernähren will, muss man für sich heraus finden. Eine extreme Reduzierung von Fleisch und das komplette Weglassen von verarbeiten Fleisch wie zb Wurst ist aber definitiv gesund.