Rosmarin lässt sich im Zimmer problemlos anbauen. Vorrausetzung ist, dass ein Fenster auf der Südseite liegt, bzw. genug Licht reinkommt, sonst werden die Triebe zu lang und schwach. Gießen ist sehr wichtig, da die Pflanze insbesondere bei warmen Temperaturen sehr viel Feuchtigkeit durch Blätter ausdünstet. Stauende Nässe ist allerdings zu vermeiden. Am besten jeden Tag von oben über Blätter etwas gießen, damit der Boden feucht bleibt und die Zweige nicht so austrocknen, dass sich dort Blattläuse wohl fühlen. Ansonsten ist die Pflanze sehr anspruchslos. Gärtner empfehlen zwar lockeren humusreichen Boden, aber die Pflanze gedeiht problemlos auch in sandigem magerem Boden. Ich habe mir Erde, die ein Maulwurf auf einer Uferwiese ausgehoben hat, geholt und mit etwas Sand vermischt. Meinem Rosmarin geht es prächtig, hat schon sogar zwei Umzüge mit zeitweiliger Unterbringung zwischen Kartons im Keller überstanden.
Bohnenkraut ist auch sehr anspruchslos. Der begnügt sich auch mit Halbschatten, hauptsächlich wenn er es warm hat. Boden ist egal, nur gießen muss man regelmäßig. Schmeckt je nach Sorte wie irgendwas zwischen Oregano, Pfeffer und Thymian und riecht sehr schön. Es ist ein gutes Gewürz für Gemüsegerichte, Omeletten und Suppen.
Auch sehr leicht zum Pflegen ist
Löwenzahn. Wenn man im Herbst ein paar Wurzeln irgendwo ausgräbt, dicht nebeneinander in Topf mit blankem Sand setzt und mit Deckel oder Folie bedeckt, kann man ganzen Winter leckeres Salat ernten. Die Blätter sind mangels Licht fast weiß und sehr zart im Geschmack. Man muss den Sand nur schön feucht halten und auf Schimmelbildung achten. Nach einem Winter sind die Wurzeln erschöpft und geben keine Blätter mehr her. In Frühjahr kann man sich dann aber neue Wurzel aus freier Natur besorgen und weiter anbauen. Ähnlich lässt sich auch
Wegwarte (Zichorie) nutzen.
Wenn du Platz für einen großen Blumentopf hast und eine ca. 1 Meter hohe sehr dekorative Pflanze anbauen willst, kannst du
Estragon nehmen. Es ist ein vielseitig verwendbares Gewürz, das bis auf die Blüten sehr schön duftet und dazu noch interessant fast wie ein Gartenbambus aussieht. Auf Boden hat Estragon keine besonderen Ansprüche, gedeiht sowohl an der Sonne wie auch im Halbschatten, will aber gut gegossen werden. Man darf sich nicht von Aussehen der Pflanze in erstem Jahr abschrecken lassen. Da sieht der Estragon sehr schwach, klein und immer wie kurz vor Verrecken aus. Erst wenn sich die Pflanze unter der Erde gut ausbreitet, wird sie plötzlich robust, wächst massiv in die Höhe und verhält sich wie ein Unkraut. Aus den Wurzeln kommen immer neue Triebe und bald hat man mehr Gewürz als man braucht. Deswegen ist ein breiter Blumentopf sehr wichtig und ab und zu muss man auch ein paar Wurzeln rausreisen, damit wieder Platz für Boden ist. Ab zweitem Jahr beginnt die Pflanze auch blühen. Die Zweigenden mit Blüten sollte man lieber abschneiden, sie riechen nicht schön und verursachen nach Abfallen Haufen Dreck am Boden. Die Blätter, frisch oder getrocknet, kann man für Fisch-, Fleisch- und Eiergerichte oder auch für Suppen verwenden. Wer Zigaretten selbst dreht, kann er die getrocknete Blätter auch 1:3 dem Tabak beimischen. Dann riecht es beim Rauchen nach sehr teureren Zigarren.