Hallo Ape,

erstmal schön, eine Antwort zu bekommen - ich dachte schon, in diesem Forum gibt es gar keine "Gespräche"
Hast du Quellen für deine Aussage "Pflanzen haben Gefühle"?
Das stimmt, es wird im I-Net in allen Bereichen des Daseins ziemlich viel Schrott behauptet und auch
die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen sind immer abhängig davon, wer sie mit welcher Intention
in Auftrag gibt (bezahlt).
Ob man es jetzt "Gefühle", Leidensfähigkeit" oder sonst wie tituliert - darum will ich gar nicht streiten.
Fakt ist - und da sind wir uns sicher einig, dass auch Pflanzen Lebewesen sind und dass sie spätestens dann zum
Tode verurteilt sind, wenn man sie von ihrer Wurzel trennt.
Was sich sonst noch für komplexe Abläufe in der "Gefühlswelt" der Pflanzen abspielen, hat meiner Ansicht nach
Peter Wohlleben in seinen Büchern sehr eindrucksvoll und für mich auch nachvollziehbar und überzeugend
zu Papier gebracht.
Ich empfehle da sein neuestes Buch "Das geheime Leben der Bäume":
http://www.peter-wohlleben.de/home.html
Ohne hier ein Streitgespräch anfangen zu wollen, aber deine Aussagen bekommen Vegetarier so oft um die Ohren gehauen,
Da hast Du mich falsch verstanden.
Ich habe nichts gegen Veganer, Vegetarier, Omnivoren und was es sonst noch so alles gibt.
Meine Aussage bezog sich lediglich auf die sehr oberflächlichen "Parolen" in tasteaslouds Beitrag.
Ich denke, jeder sollte sich so ernähren, wie er damit glücklich ist.
Ich habe lediglich ein einziges Problem mit der Ernährung eines (egal welches) Menschen:
wenn die Produktion / Gewinnung seiner Lebensmittel mit Tierquälerei, Umweltverpestung und Naturvernichtung einher gehen.
Der Großteil unserer pflanzlichen Nahrung wird für unsere tierische Nahrung produziert.
Das möchte ich aber bitteschön etwas differenzierter betrachtet wissen:
"der Großteil wird für tierische Nahrung in der
industriellen Produktion gebraucht"
Bei natürlicher Tierhaltung braucht es z.B. keine Getreidefütterung für Rinder, sondern sie können allein von dem leben, was eine normale Weide ihnen bietet.
Das würde natürlich erfordern, dass man weg geht von den künstlich hochgezüchteten Hochleistungstieren auf alte, noch mit normaler Nahrung überlebensfähige Hausrassen, dass (zwangsläufig) deutlich weniger Tiere gehalten werden - folglich deutlich weniger konsumiert wird (was auch gesünder ist) und das Produkt deutlich teurer wird.
Ich gebe Dir völlig Recht, wenn Du sagst "weniger ist mehr".
Ich denke, wir müssen zurück zu einem respektvollen Umgang mit Tier UND Natur - dazu zählt neben einer natürlichen Haltung auch eine vollständige Verwertung - nicht nur die perfekte Gurke ohne Fehlbiegung oder das Filet vom Rind.
Heutzutage wird von der Ernte/Schlachtung bis zum Teller weit mehr als 3/4 aller Nahrung weggeworfen.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
da leben und sterben Tiere und Pflanzen in rauhen Mengen qualvoll für den Müll.
Die Fleischproduktion ist jedoch ein enormer Ressourcenfresser (Wasser, Futtermittel
Die industrielle Tierproduktion - ja, und die industrielle Pflanzenproduktion vergiftet unser Trinkwasser, vernichtet unsere Insekten, alles Bodenleben und als Folge alle in der Nahrungskette folgenden Tiere.....
Ich ernähre mich überwiegend "bio" und versuche dies vielseitig-regional zu tun.
Bio habe ich früher auch gemacht.
Davon bin ich ab, seit die Biosiegel zunehmend zu reiner Geschäftemacherei verkommen sind und zunehmend auf dem gleichen Zug fahren, wie die konventionellen Produzenten: Massenproduktion zu Lasten der Umwelt (Tier und Natur) zu Gunsten des steigenden Umsatzes und Gewinns.
Aus diesem Grunde ernähre ich mich heute nur noch von dem, was hier regional wächst zu der Jahreszeit wo es hier wächst und wo ich mir anschauen kann, wie es zu Lebzeiten behandelt wird (sowohl Tier als auch Pflanze).
Im Jahresdurchschnitt esse ich ca 1 x pro 14 Tage Fleisch (Huhn, das ich selbst gezogen, frei, ohne Gitter und Voliere gehalten und selbst geschlachtet habe oder Rind, das ich zu Lebzeiten kannte) und ansonsten im Sommer über 90 Prozent selbst gesammelte Wildkräuter, Beeren, Obst und Gemüse von vor der Haustür - im Winter etwas weniger selbst gesammeltes und dafür Wintergemüse, das hier vor Ort auf
Höfen angebaut wurde, deren Produktion ich mir jederzeit anschauen kann.
Importierte Produkte kaufe ich (ausgenommen 2 - siehe unten) nicht mehr und Zucker, Zuckerersatz- oder Austauschstoffe gibt es in meiner Küche auch nicht mehr.
Ein Biosiegel ist mir dabei egal, denn gerade die kleinen landwirtschaftlichen Höfe können sich diese Siegel kaum noch leisten, da die Siegel elendlich teuer geworden sind.
Um diese Siegel noch bezahlen zu können, müssen die Höfe häufig zwangsläufig dahin, wo ich sie nicht haben will:
in größere Produktionseinheiten.
Ausgenommen von meiner obigen Aussage, dass ich keine improtierten Lebensmittel kaufe sind genau zwei Produkte, die ich zur Zeit nach wie vor regelmäßig konsumiere - im vollen Bewusstsein, dass ich damit
genau die Dinge unterstütze, die ich eigentlich ablehne:
Kaffee (weil er hier nicht wächst) und Zigaretten (weil mein Tabakanbau bisher gescheitert ist - aber ich gebe nicht auf.....)
LG
Sunny