Kaffeepads im Garten

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hab gerade im Internet nachgelesen, dass man Kaffeesatz und auch Kaffeepads im Garten als natürlichen Dünger verwenden kann. Ich hab im Büro jetzt eine Pad-Maschine und täglich so 6-8 Pads (mit einem Kollegen zusammen), die kann ich mitnehmen, aufschneiden, trocknen und ab damit ins Beet - geht vermutlich auch ohne Aufschneiden, die Beutel sind ja kompostierbar, sieht aber nicht so hübsch aus ...
Zuhause haben wir eine Drückmaschine, damit ist der Kaffeesatz ziemlich nass, den zu trocknen würde dauern ... bei den Pads geht das wesentlich schneller.
Übrigens, der Link zu der Seite ist hier Kaffeesatz – Kostenloser Dünger für Freiland- und Topfpflanzen!
Gruß,

Bio
 

coco

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Ich habe den Kaffeesatz auch ein paar Monate lang als Dünger verwendet, bis ich mal meinen "Blumenmann" um die Ecke gefragt habe und er hat mir gesagt, dass dies nur ein herumschwirrendes Gerücht ist und Leute glauben, dass der Kaffeesatz helfen würde aber es das Gegenteil ist und es mehr Insekten anzieht und mehr schimmelt als sonst. Also nur zur Info ;)
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Interessant. Ja, kann natürlich gut sein, dass das nur so ein Alltags-Mythos ist, der rumschwirrt. Ich hab es inzwischen auch gelassen, weil es einfach zu aufwendig ist, den Kaffeesatz jedes Mal rauszutragen. Ich werd bei Gelegenheit auch mal in der Gärtnerei fragen.
 

coco

Neues Mitglied
Also jetzt habe ich schon etwas auch online recherchiert und es lassen sich viele Artikel und Forumseinträge finden die es raten mit dem Kaffeesatz zu düngen. Tja, jetzt weiß ich auch nicht wem ich glauben soll. Der Blumenmann hat es mir abgeraten und online wirds geraten. Also auf alle Fälle wird man so seine Pflanzen schon nicht schaden aber übertreiben sollte man es wohl nicht
 
G

Gast1793

Guest
Mit Kaffeemehl(-satz hab ich auch schon gute Erfahrungen gemacht (bei Zimmerpflanzen). Aber KaffeePADS??? Das hab ich echt noch nie gehört.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
@coco

Man findet immer und zu allem verschiedene Meinungen im Internet ... im Zweifel würde ich an Deiner Stelle dem Blumenhändler raten, der wird sich schon auskennen mit Pflanzen. Wie so oft macht es aber wohl auch die Mischung. Probier es einfach mal aus, vermisch den Kaffeesatz mit normaler Erde oder Pflanzerde und beobachte es einfach mal eine Weile.

Kaffeemaschinen, die mit solchen Pads für Einzelportionen arbeiten, find ich eigentlich super - haben alle Vorteile dieser grade so populären Kapselmaschinen und produzieren nicht tonnenweise Müll ...
wofür sie sich auch prima eignen ist als generelles "Anti-Stink". Einmal im Flieger musste sich ein kleines Kind übergeben - mei, passiert. Hat natürlich gestunken. Kam eine Stewardess, hat einige Kaffeepads draufgekippt, weg war der Gestank. Seitdem verteil ich die immer im "Müllschrank", wo der Biomülleimer u.a. stehen und in den verschiedenen Mülleimern im Haus. Wenn sie irgendwann nicht mehr riechen, kommen sie halt selbst in den Biomüll.
 

libelle

Mitglied
Also ich kann mir durchaus vorstellen, dass Kaffeepads beim Düngen helfen können. Die Sache mit den Insekten ist natürlich ein unangenehmer Nebeneffekt, aber Blumenhändler haben sicher auch Interesse daran, dass sie mehr Blumendünger verkaufen. Den Schimmel kann man, denk ich, bei etwas Vorsicht im Auge behalten.
 

Dornröschen

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Moin moin,

ich verwende Kaffeesatz schon seit Jahren im Garten.
Ich bin chemisch nicht fit genug um die Inhaltsstoffe zu bewerten aber ich kann definitiv sagen, dass Regenwürmer ihn lieben.

Soweit ich mir Infos über Google zurecht gesucht habe scheint folgendes für Kaffeesatz zu gelten:
- leicht sauer (also nicht unbedingt in größeren Mengen auf kalkliebende Pflanzen ausbringen)
- eher geringe Düngewirkung
- bodenverbessernd

Dadurch, dass er schön krümelig ist, lockert er meinen Lehmboden etwas auf. Das Wichtigste dürfte die Verbesserung des Bodenlebens (Regenwürmer) sein.
Das ist für mich sowieso das wichtigste Ziel im Garten. Ein gesunder, belebter Boden ist das was den Garten erblühen lässt.

Trocknen tue ich den Kaffeesatz nicht. Warum auch? Erde ist doch feucht. Es regnet. Das ist doch Unsinn. Ich denke mal, dass das für Zimmerpflanzen empfohlen wird.

Das Gegenargument "zieht Insekten an" finde ich sehr komisch. Erstens frage ich mich, welche Insekten davon angezogen werden sollten? Zweitens frage ich mich, was daran negativ sein sollte. Ein Garten soll doch so viele Insekten anziehen wie möglich. Stichwort Insektensterben.
Ich vermute auch hier ging der Blumenmann von Zimmerpflanzen aus.
 

libelle

Mitglied
@Dornröschen vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht, deine Beiträge haben wirklich Mehrwert! OK ja, es kann natürlich sein, dass der Blumenverkäufer von Zimmerpflanzen ausgegangen ist. Alles klar, dann kann man also im Garten Kaffeesätze ohne Weiteres verwenden, wenn man keine Kalk-liebende Pflanzen in der Nähe hat. Und verstehe ich richtig, dass die Regenwürmer zu einem besonders schönen Garten verhelfen?
 

Dornröschen

Neues Mitglied
Hallo Libelle, danke für das Lob.
Ja, Regenwürmer sind die heimlichen Helden des Gartens.
Das wichtigste an einem Garten ist der Boden. Der ist viel mehr als nur verwittertes Gestein. In einer Hand voll gesundem Boden leben Millionen Kleinstlebewesen und Mikroorganismen. Natürlich auch größere Lebewesen wie Regenwürmer. Sie alle helfen organisches Material zu zersetzen. Es entsteht Humus.
Je mehr Regenwürmer, desto besser die Qualität und Fruchtbarkeit des Bodens.
Dabei wird nicht nur der Nährstoffgehalt erhöht und pflanzenverfügbar gemacht. Die Struktur der Erde wird auch verbessert. Die Wasserhaltekapazität wird erhöht und die Durchlüftung gewährleistet.
Man sollte sich also als Gärtner gut um seinen Boden kümmern. Das bedeutet regelmäßige Versorgung mit Kompost. Mulchen mit organischem Material. Verzicht auf mineralische Dünger und Pestizide. Flächendeckende Bepflanzung des Bodens.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hallo Dornröschen,

Du scheinst Dich recht gut mit dem Gärtnertum auszukennen. Vielleicht kannst Du mir was raten:
Bei uns ist das ganze etwas kompliziert: Der Vorbesitzer (= Bauherr) unseres Hauses hat den Mutterboden nicht wieder aufgeschüttet. Bei uns ist der reine Lehm bis in 2m Tiefe oder so (hab mal eine ausgehobene Grube von einem SwimmingPool gesehen, da war das jedenfalls so). Da wollen auch keine Regenwürmer hin - stellenweise haben wir schon Erde, aber meistens gräbt meine Frau für Pflanzen jew. ein Loch, füllt da gute Blumenerde rein und setzt die Pflanze so quasi in einen "Topf". Es sind nur wenige mm Erde drüber, weswegen das ganze zwar im Sommer bei hohem Gras recht flächig ausschaut, aber im Winter, wenn wenig wächst, sieht man die kahlen Stellen. Da bräuchte man genmanipulierte Regenwürmer, die sich durch Lehm durchbohren können ;-)
Meine Frau will das eigtl. alles mal aufschütten lassen, damit würde es ja auch eben - aber dann würden halt alle vorhandenen Pflanzen erst mal verschwinden, es sei denn man gräbt sie davor aus. Außerdem müssten wir den Zaun aufmachen, damit ein (Mini-)Bagger reinkommt - das ganze wär eine größere Aktion.
Ich hab mir schon mehrere Sachen überlegt, von den hier genannten Kaffeepads oder Kaffeesatz bis zu einem Mähroboter, der ja beim Mähen alles liegenlässt - der schneidet ja nur 2mm oder so jedesmal, das stört nicht, das würde lfr. die Erdschicht vergrößern.
Nächstes Frühjahr, wenn's am Wertstoffhof bei uns Kompost gibt, könnte ich mal jede Woche ein Tönnchen mitnehmen und im Garten verteilen - entspr. früh halt, bevor es anfängt zu wachsen, dass das Gras nach Möglichkeit dann die draufgeschüttete Erde zudeckt und nicht umgekehrt … ;-) Wenn es so früh schon Kompost gibt.
Fällt Dir dazu was ein?
Danke!
Gruß,

Darth_Bio
 

Dornröschen

Neues Mitglied
Hallo Darth Bio,

nun, Lehmboden an sich ist nicht so verkehrt. Er hält sehr gut die Nähstoffe und auch die Feuchtigkeit.
Er hat aber auch Nachteile (wie jeder Boden). Bei starker Trockenheit wird er sehr hart. Oft sogar rissig. Die Wurzeln können nicht mehr wachsen. Bei Nässe gibt es das gegenteilige Problem. Das Wasser kann nicht gut versickern, es bildet sich Staunässe. Der Rasen ertrinkt.
Mutterboden ist tatsächlich das größte Gut auf der Erde. Eigentlich füllt man beim Hausbau eine entsprechende Schicht auf. Die Schicht sollte etwa 30cm hoch sein.
Bei Kompost handelt es sich nicht um Erde im eigentlichen Sinne sondern um verrottete Pflanzenmaterialien. Durch die Vermengung von Kompost und Lehm / Sand erhält man dann Mutterboden. Ganz so einfach ist es nicht aber mal so schematisch gesagt.
Wenn die Auffüllung von Mutterboden bei euch ausscheidet, ist die Einarbeitung von Kompost sicherlich eine gute Sache.
Zumal euer Boden bisher ja offensichtlich ganz gut funktioniert.

Du sprichst jetzt sowohl von Rasen wie auch von Blumen.
Da muss man etwas schauen, was genau dort wächst.

Der Rasen sah im Sommer gut aus? Dann profitiert er wohl von der guten Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Dass der Rasen zum Jahresende schlechter aussieht kann unterschiedliche Gründe haben. Ein perfekter Rasen ist sehr aufwendig (und absolut nicht ökologisch). Wie wird der Rasen denn behandelt? Regelmäßig gemäht? Gedüngt? Genug Sonne?
Die Ergänzung von Kompost ist sicherlich positiv zu werden. Bestimmte Probleme wie zB die Staunässe bei Lehm bleiben aber immer.

Wir sind ja hier im Ökoforum, deswegen äußere ich offen, dass ich einen perfekten Rasen total doof finde.

Ich habe hauptsächlich Beete mit Gehölzen und Stauden. Robuste Pflanzen, die toll aussehen und Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum bieten. Viele Pflanzen mögen Lehm. Humus ist jedoch auch sehr wichtig. Die Bodenverbesserung in Beeten ist deutlich leichter als bei Rasen. Dort wirst du mit einer Kombination aus gekauftem Kompost und Mulchen recht bald eine Verbesserung des Bodens bemerken.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hallo Dornröschen,

ja, da drück ich mich immer so etwas halbscharig aus - mit "Rasen" meine ich Wiese. Kein englischer Rasen. Das ist zwar auch hübsch, viele Nachbarn ham das, aber ich find das auch einigermaßen doof - meine Eltern ham auch normale Wiese mit Blumeninseln hie und da, ganz zufällig - natürlich halt, nicht angepflanzt. Schlimmer als diesen perfekten Rasen find ich nur noch die modernen Steingärten - wobei man da von Garten eigentlich schon gar nicht mehr reden kann …
Mit Kompost werden wir sicher weitermachen. Mulch ist auch keine schlechte Idee.
Danke!
Gruß,

Darth_Bio
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Also, mit den Pads, da weiß ich nicht so recht - als Geruchs-Überdecker sind die gut, für Müllkastl aller Art. Zum Kaffee - das echte Kaffeepulver, ganz ohne Pad (von so einer Siebdruckmaschine) schütt ich jetzt immer in den Garten - muss ich schon, nachdem unser Spülbeckenabfluss durch den Kaffee total verstopft war. So hab ich das Problem los und es ist noch ein guter Bio-Dünger.
Von Filterkaffee den könnte man natürlich auch irgendwie in die Wiese schmeißen, aber den machen wir hier ziemlich selten.
Mit Teebeuteln ginge das ja auch - besser gesagt, mit dem Inhalt - aber da wär mir der Aufwand zu groß, die jew. aufzuschneiden. Die kommen einfach in den Biomüll, das passt ja auch, zumindest wenn die nicht solche Metallklammern haben.
 

veggiboy

Neues Mitglied
Freunde von mir haben eine sogenannte "Wurmkiste" (also quasi eine Kiste mit Biomüll und Würmern drin, die den zu Kompost verarbeiten). Da ist Kaffee sogar wichtig und empfohlen reinzugeben, die Würmer lieben ihn und er gibt dann später als Kompost viele wichtige Nährstoffe an die Pflanzen weiter. Da kann man dann denk ich auch den nassen Kaffee oder die Pads reingeben, aber bin mir nicht sicher wie genau das mit Papier ist... Bei ihnen ist es der Kaffee aus Kapseln...
 

dschmid702

Neues Mitglied
Hi zusammen, das klingt mega interessant! Wusste gar nicht, dass Kaffeesatz so universell auch als Dünger nutzbar ist :) Wieder was gelernt!

Liebe Grüße
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
So eine "Wurmkiste" wär eine gute Idee, uns fehlt hier sowieso Erde - der Vorbesitzer (= Bauherr) hat nach dem normalen Abbaggern des Mutterbodens diesen nicht wieder auffüllen lassen und wir haben effektiv nur 1-2 mm Erde. Allerdings geht das nur, wenn man eine Ecke oder was hat, wo es optisch nicht stört.
So einen Kompost hatten wir auch mal im Garten, wo der Vorbesitzer auch Biomüll reingeschmissen hat - der war auf allen sechs Seiten eingegittert, weil wir nahe an einem Bach leben, wo es Ratten gibt. Wir haben ihn dann abgeschafft, für das Grüngut aus unserem Gärtchen lohnt es nicht.
Meine Eltern haben halt einen riesigen Garten, da geht natürlich auch ein Komposthaufen. Aber seit wir die Miniermotte in der Kastanie hatten, bringen meine Eltern die Blätter immer zum Wertstoffhof. Wahnsinnig umweltfreundlich, wenn sie ca. 30mal mit Säcken hin und her fahren ;-) Aber wat mut det mut.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
... außerdem muss man auch an die Leute denken. Meine Eltern sind beide jenseits der 50 ;-) und das Autofahren ist für meinen Vater halt ein Lebenselixier. Er ist sein ganzes Berufsleben lang Auto gefahren.
 

veggiboy

Neues Mitglied
Ja ich find sie recht praktisch, habe auch schon überlegt mir eine anzuschaffen (oder selbst zu bauen), weil die nicht so viel Platz wegnimmt und auch drinnen stehen kann und den Kompost daraus kann man dann ja auch für die Topfpflanzen im Inneren verwenden ;). Ist schon erstaunlich, wie viel Biomüll eigentlich im Haushalt anfällt (und Kaffee sowieso :p), das könnte man dann gleich alles verwenden....
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Jo. Wenn ich da lese oder höre, dass wir in Dtl. durchschn. einen Anteil von 40% Biomüll im Restmüllbehälter haben - da fehlt es eindeutig an Biotüten, die Feuchtigkeit aushalten - ich schmeiß selbst auch Reste von Suppe oder andere feuchte Sachen lieber in den Restmüll, weil das sonst sofort durchfeuchtet ...
 

Manja

Neues Mitglied
Eine Zeit lang habe ich den Kaffeesatz auch als Dünger verwendet, aber seit geraumer Zeit verzichte ich komplett auf Kaffee.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Tee geht wohl auch. Macht halt etwas mehr Arbeit, die Teebeutel aufzuschneiden - oder zumindest die Schnur und evtl. die Klammer wegzumachen, der Beutel zersetzt sich ja rel. schnell.
 
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