Quellen von Mikroplastik

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hallo,

hab grad diesen Artikel im Spiegel über die hohe Dunkelziffer der mikroplastik-Belastung in den Meeren gelesen. Die Diskussionsforen im Spiegel sind schrecklich ineffizient, da wird oft sehr emotional und am Thema vorbei diskutiert, da stell ich meine Gedanken lieber hier rein.
Klar, wenn die bisher ?333 Mikrometer? Netze benutzt haben und jetzt mit 100 wesentlich mehr Partikel finden, dann ist die Einordnung von "Mikroplastik" zu grob - das ist ja mit ?1,5mm? noch wesentlich größer als die 333 Mikrometer.
Das Zeug wieder aus dem Meer und aus der Nahrungskette rauszukriegen, ist sicherlich herausfordernd, aber da gab es doch schon vereinzelt Versuche wie bspw. mit dem Quallenschleim - sicherlich effizienter direkt an der Quelle einzusetzen als im Meer, aber besser als nix. Oder eben Netze - ebenfalls keine besonders effiziente Methode, aber wenn man mit diesen "mikro-Netzen" so was ähnliches wie dieses Projekt "oceancleanup" realisieren könnte, nur tiefer im Wasser vermutlich ...
Wenn die größte einzelne Quelle - zumindest in Dtl. - Autoreifen sind, dann kommt jetzt vieleicht diese Erfindung wieder hoch, die mal einer für die Sauberkeit seines teuren Autos gemacht hatte und von der ich nur zufällig mal beim Friseur gelesen hab - so eine Art Staubsauger, der direkt im Kotflügel sitzt, durch die Achse angetrieben wird und direkt den Abrieb wegsaugt ... dann ließe sich das Zeug sicherlich sehr viel besser verwerten - ähnlich wie alten Toner-Staub von Druckern ... aber gut, so ganz neu ist diese Erkenntnis ja nicht, dass der Abrieb von Autoreifen ein Problem ist und bisher hat sich in der Hinsicht nichts getan ...
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Gute Ideen gibt es bestimmt sehr viele zum Vermeiden von Mikroplastik - Umsetzen tut es dann halt doch wieder niemand.
Wie lange redet man schon vom Plastik in den Weltmeeren? und was hat sich da bisher getan? Sind da jetzt zig Schiffe auf den Meeren und fischen Plastik? Wohl eher nicht. Das sind einzelne Projekte von Privatpersonen.
Solange man nicht mit Umweltschutz Geld verdienen kann, wird sich auch wenig ändern. Ein paar Menschen werden versuchen so gut es geht nachhaltig zu sein, dann gehen sie in die Arbeit und der jeweilige Arbeitgeber macht innerhalt von ein paar Minuten die ganzen Anstrengungen dieses Menschen zunichte.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Jetzt haben Studenten in London diesen "Reifenabrieb-Feinstaub-Absauger" wieder entwickelt, wenn auch mit Elektrostatik - ob sich das diesmal durchsetzt? Kommt sicher auf den Preis an - so was müsste dann standardmäßig durch die Bank in ALLEN Neufahrzeugen verbaut werden - als Extra, was der eine nimmt und der nächste nichts, bringt das nicht viel.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Tut mir echt leid, dass ich immer so pessimistisch bin aber schau dir doch mal an was beim Abgasskandal passiert ist. Da gab/gibt es ja auch Hardware zum nachrüsten und das wurde einfach abgeschmettert. Software Update reicht ja angeblich aus.
So eine Erfindung muss entweder den Autobauern Geld einsparen oder aber von der Politik vorgeschrieben werden. Und da wissen wir doch alle, das wird nicht passieren. Wie viele Beispiele dafür braucht es noch? Auf die Politik braucht man in dem Fall nicht zu Hoffen.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Da hast Du leider gar nicht Unrecht.
Aber im Abgasskandal sind ja jetzt auch ein paar heftige Strafen ausgefallen.
Auf die Politik braucht man nicht zu hoffen, das ist leider ziemlich klar. Da ist die Auto-Industrie in diesem Land einfach zu stark. Hoffen kann man da nur auf die Vernunft von Einzelpersonen - wenn es das mal als Extra gibt - gut, dann kommt es noch darauf an, was es kostet. Bei einem vernünftigen Preis würd ich mir das schon dazukaufen - aber die Auto-Hersteller werden es freilich nur anbieten, wenn es sich für sie lohnt ...
KA, wie das gehen soll.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
"Heftige" Strafen - von mir aus nennen wir es heftig, aber wenn man danach einfach so weitermacht wie davor, kann es nicht zu heftig gewesen sein. Normalerweise müsste es in der Situation ein oder zwei Autohersteller zerfetzen. Ja ich weiß, nicht gut für die Angestellten aber wenn man so systematischen Betrug durchführt, braucht es schon heftige Konsequenzen.
Ich denke schon, dass die Vernunft der Einzelpersonen gegeben ist. Viele werden sich das aber leider noch nicht leisten können. Wenn mein Auto max. 5 Jahre alt ist, steige ich jetzt nicht auf ein überteuertes Elektroauto um. Das fehlt gerade noch Umwelt als Zusatzpaket. Hoffe da kommt niemand drauf, dass man damit die Menschen zusätzlich ausnehmen kann. Also zumindest nicht mehr als bisher (Bio, Vegan, Glutenfrei, Nachhaltig...)
Ohne Zwang geht es nicht sonst fühlt sich jeder im Wettbewerb benachteiligt.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Da hast Du schon wieder Recht - und wer Recht hat, zahlt a Mass ;-)
Bei diesen Millionenstrafen für die Autobauer oder auch für Tech-Konzerne, ganz egal - da meint man erst mal, wow - aber kurz danach merkt man davon eigentlich nichts mehr, die erholen sich recht schnell.
Das Argument von Arbeitsplätzen und so ist zwar legitim, verhindert aber bei uns manches, was eigentlich dringend geändert werden müsste (Bsp. Kohleausstieg). Schwierig. Arbeitslos sein ist keine schöne Sache - Alternativen oder finanzielle hilfen wären da sinnvoller angelegt als in "Entschädigungszahlungen" für die armen AKW-Betreiber.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Wenn ich Unternehmen habe wie beispielsweise: Atomkonzerne, Rüstungsfirmen, Tabakhersteller,... Dann sind das Firmen, die sicher einigen Menschen einen Arbeitsplatz verschaffen. Den überwiegenden Teil der Menschen, tun diese Firmen aber nicht gut. Aus verschiedenen Gründen. Sind ungesund, kosten Leben, Steuergeld zahlt die Endlagerung,... Man hätte es also erst gar nicht so weit kommen lassen dürfen. Was nicht heißt, ich mach die Firmen von heute auf morgen dicht. Aber ich muss ihnen klar sagen, in 10 Jahren gibt es bei uns keinen Atomstrom mehr, in 5 Jahren war es das mit der Kohle, in einigen Jahren war e das mit den Zigaretten,... Dann hat jede Firma Zeit sich umzustellen. Tut sie es nicht - freie Marktwirtschaft - dann geht die Firma eben unter.
Heutzutage weiß man, man stellt etwas her, was vielen schadet und keine Zukunft hat. Anstatt sich zu ändern und auf die neuen Umstände einzustellen, bleibt man krampfhaft beim Alten. Die Logik muss mir mal einer Erklären. Und auch warum man sich das gefallen lässt:)
 
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