Politik lässt durch falsche Förderung Windräder stehen

Joaquin

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Wie gestern die TV-Sendung Plusminus berichtete, gehen in Deutschland 300 Windräder mit der Leistung eines kleinen Atomkraftwerks, erst nächstes Jahr ans Netzt. Das Absurde daran ist, dass diese Windräder nur deshalb verspätet ans Netzt gehen, weil die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel forcierte und nun auch in Kraft tretende Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes, kurz EEG, erst nächstes Jahr in kraft tritt.

Was auf den ersten Blick unlogisch klingt, schaut aus rein marktwirtschaftlicher Sicht der Betreiber ganz anders aus.

Das überarbeitete Gesetz soll die Windenergie in Deutschland besser gefördert als bislang, nur haben davon Windkraftbetreiber, deren Anlagen noch dieses Jahr ans Netzt gehen, nichts davon. Profitieren tun davon nur Betreiber, deren Windräder erst im kommendem Jahr Strom produzieren, denn für diese gibt es dann anstatt der 0,08 ? pro Kilowattstunde Strom, die höhere Vergütung von 0,09 ? pro Kilowattstunde Strom. Für einen Windkraftbetreiber mit z.B. nur einem Windrad heißt dies dann auch mal 50.000,- ? im Jahr mehr oder bei etwas über 20 Jahre dann eine Million Euro. Verständlich, dass hier erst bis zum kommendem Jahr gewartet wird. In der Zwischenzeit kommt halt der Strom vom AKW, Kohlekraftwerk usw. Ein Problem für die Umwelt, welches das Bundesumweltministerium nicht als solches sieht. Wären die Anlagen aber drei Monate gelaufen hätten damit immerhin schon 150.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgt werden können.

Dabei hätte man dies mit einer einfachen Übergangslösung wie sie in anderen Branchen üblich ist, beispielsweise beim Biogas, sofort lösen können. Dort hätte man nur regeln müssen, dass auch für alle ab der Gesetzesverkündung fertig gestellten Anlagen in diesem Jahr, die Regelung auch im kommendem Jahr gilt.

Also vermeidbar wäre es gewesen. Ob sich für die Zukunft ein Lernerfolg bei den Politikern daraus auch einstellt, bleibt abzuwarten.
 
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