Nachhaltiges Investment - wie sind eure Erfahrungen?

libelle

Mitglied
Geld anlegen tue ich eigentlich schon seitdem ich denken kann. Meine Eltern hatten meiner Schwester und mir seit der Geburt Geld Sparschweine geworfen sowie dieses dann auf unsere Sparbücher gelegt. Es folgten weitere fürs Studium. Vor fünf Jahren bin ich dann selbst aktiv geworden. Und zwar mit Crowdfunding, zunächst für den Lebensgefährten meiner Cousine und dann für andere Projekte. Und nun überlegen wir den nächsten Schritt zu wagen. Ein nachhaltiges Investment wäre mit unseren Prinzipien am besten kompatibel, aber wie sind eure Erfahrungen damit? Vielen Dank vorab!
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hallo,

ich hab nur einmal eine eher schlechte Erfahrung gemacht mit dieser "Procon Windenergie" - die hatten sich übernommen, zu viel investiert in Sachen außerhalb ihres Kernbereichs und sind insolvent gegangen. Einen Teil des Geldes kriegen wir seitdem in Häppchen zurück.
Ich glaube aber, das war einfach Pech. Es gibt so viele Möglichkeiten, in den Anbau von Bäumen zu investieren, die besonders viel CO2 aufsaugen oder weiß der Teufel.
Vieleicht sollte man sich auf der sicheren Seite halten, das kommt auf Deinen HIntergrund an, und erwägen, einfach zu einer Bank zu wechseln, die hpts. oder ausschließlich in "grüne" Objekte und Projekte investiert. Das ist ja indirekt auch ein "nachhaltiges investment". Die kosten oft etwas mehr, aber dafür hat man die Gewissheit, dass die nicht in Ölförderprojekte o.ä. investieren.
Wenn ich so was noch mal mache, werd ich das zumindest so angehen - Geld in nachhaltige Sachen anlegen ist freilich eine sehr löbliche Idee. Die Auswahl von Projekten etc. würd ich dann aber denen überlassen, deren Job es ist und die sich gut auskennen.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Ich finde den Bereich sehr spannend. Denke da würde es meiner Meinung nach schon Bereiche geben, wo es sich auszahlen kann zu investieren. Solarenergie, Windenergie, Batterietechnik, LED,... Auch bei nachhaltigen Investments gibt es aber ein Risiko, wie auch überall anders bei einem Investment. Tut mir natürlich Leid, dass ihr da an den falschen geraten seit Bio_Logisch_oder_was.
Auskennen sollte man sich in dem Bereich schon. Denke wenn man da Erfahrung gesammelt hat, könnte man sich ja den Nachhaltigen Unternehmen zuwenden. Als absoluter Laie wird es halt überall schwer sein.
Wo bei viele Laien mit zu viel Geld wohl jetzt gerade alle in Kryptowährungen drinnen sind. Elon macht es ja vor, da müssen die Jünger nachziehen:)
Krypto würde ich gleich mal vergessen, das ist alles andere als Nachhaltig.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Richtig. Die Kryptowährungen sind ein Graus, was Umweltaspekte anbelangt. Der gigantische Energieverbrauch, der halt c.p. einhergeht mit entspr. CO2-Emissionen, ist ja da in das Sicherheitskonzept essentiell eingebaut.
 

libelle

Mitglied
Um Kryptowährungen gab es vor einigen Jahren den riesengroßen Hype. Damals hatte ich nicht das notwendige Geld, um darin zu investieren. Und vermutlich hätte ich das getan. Im Nachhinein gesehen bin ich froh, dass es anders gekommen ist. @Bio_Logisch_oder_was das tut mir leid für euch. Das klingt aber so, dass es am Unternehmen gelegen ist und nicht am Bereich. Verstehe ich das richtig? Ich wusste übrigens nicht, dass es Banken mit diesem Fokus gibt. @EmmiB wie hast du dir das Wissen angeeignet? Hast du dich ebenfalls an eine Bank gewandt? Und in welchen Projekten hast du investiert?
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Um Kryptowährungen gab es vor einigen Jahren den riesengroßen Hype. Damals hatte ich nicht das notwendige Geld, um darin zu investieren. Und vermutlich hätte ich das getan. Im Nachhinein gesehen bin ich froh, dass es anders gekommen ist.
Naja Umweltaspekt hin oder her, ich beiße mir heute noch in den Hintern letztlich nicht auf kaufen gedrückt zu haben. Wollte Bitcoins kaufen als sie bei 4000$ standen. Wollte zwei kaufen - hätte ich das gemacht, könnte ich jetzt mehr in nachhaltige Projekte investieren:)
Also hätte das letztlich doch auch was gutes gehabt. Wenn ich das schriebe kommt bei mir wieder die Verzweiflung hoch:)
Dann hätte ich auch bei einem E-Auto zugeschlagen.

So wie bei allen anderen Investments auch, sollte man sich gut informieren. Viele Projekte klingen toll, sind sie vermutlich auch - aber das heißt noch lange nicht, dass es ein Projekt zum Investieren ist. Darüber muss man sich Gedanken machen und sich anschauen ob es Sinn ergibt und auch hält was es verspricht.
Ich kenne einige Projekte, die würde ich gerne unterstützen aber aus Investorensicht macht es keinen Sinn. Da sind tolle Sachen dabei (Solar, Windenergie, Batterietechnik,...) aber eine Investition ist halt was anderes als die reine Hoffnung etwas zu verändern. Was aber nicht heißen muss, dass man diese Projekte nicht anderweitig unterstützt (Marketing, Onlineauftritt, an andere Menschen verweist,...)
 

libelle

Mitglied
@Bio_Logisch_oder_was: Danke für deine Rückmeldung!

@EmmiB: Alles klar hinsichtlich der Bitcoins. Ich wusste nicht, dass du bei diesem relativ niedrigen Kurs über den Kauf der Bitcoins nachgedacht hast. Da ist deine Reaktion natürlich verständlich und ich denke, dass mehr oder weniger allen so ergehen würde. Andererseits hast du es zum Zeitpunkt deiner Überlegungen nicht wissen können, ergo kannst du dir denk ich auch nicht viel vorwerfen.

Dass man sich gut informieren muss, ist mir natürlich bewusst. Und die Tatsache, dass die Hoffnung, etwas zu verändern, und eine sinnvolle Investition doch zwei verschiedene Paar Schuhe sind, ebenso. Wie entscheidest du üblicherweise, welches Investment sich aus deiner Sicht lohnt?
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Ein Freund hatte zu dem Zeitpunkt Bitcoins gekauft. Zu der Zeit habe ich mich halt darüber etwas informiert bzw. habe ich so viel mitbekommen wegen meines Freundes.

Im besten Fall treffen halt die beiden Seiten zusammen auf. Gute Idee für die Gesellschaft und sinnvolle Investition. Da muss man halt sich die Projekte genauer ansehen. Risiko gibt es immer.
Ich prüfe ob es einen echten Sinn für die Gesellschaft hat, dann hat es meiner Meinung nach Zukunft. Dann schaut man sich das Unternehmen an und geht die Zahlen durch.
Bürgerbeteiligungen in Solarkraft, Windkraft oder Ladestationen gibt es einige, die Deutsche Lichtmiete bietet LED Beleuchtung zum Mieten an, viele Unternehmen forschen bei Batterien und Akkus,... Da schaut man sich dann eben einige Projekte genauer an.
 

libelle

Mitglied
@Bio_Logisch_oder_was: Du hast natürlich die Erfahrung mit dem einen Unternehmen gemacht, aber ist es wirklich so, dass man sich zwischen einer ökologisch sinnvollen und einer ökonomisch sinnvollen Lösung entscheiden muss? Gibt es deines Erachtens hierfür keine adäquate Mittellösung?

@EmmiB: Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich Meinungen bezüglich eines guten Kompromisses in dieser Hinsicht sein können. Genauso hätte ich es mir auch gedacht, dass etwas mit einem echten Sinn für die Gesellschaft auch Potenzial hat. Und hast du selbst Erfahrungen mit Investments in diese Projekte?
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Sicherlich gibt es einen Mittelweg - und in vielen Dingen stimmt das ja sogar überein - da fallen mir spontan mal die Schutzgebiete in Südamerika oder Afrika ein, wo der Schutz der Natur durchaus ökologisch Sinn macht, indem es den Tourismus fördert.
Man muss halt genau hinschauen.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Genauso hätte ich es mir auch gedacht, dass etwas mit einem echten Sinn für die Gesellschaft auch Potenzial hat. Und hast du selbst Erfahrungen mit Investments in diese Projekte?
Aber nur weil ich glaube es hat Sinn für die Gesellschaft, müssen das andere Menschen noch lange nicht genauso sehen. Außerdem ist eben bei vielen nicht der Nutzen für die Gesellschaft im Vordergrund sondern letztlich nur die nackten Zahlen und eben die Rendite.
Für mich sollte halt ein Investment etwas sein, was ich persönlich fördern möchte. Natürlich auch mit dem Hintergedanken finanziell etwas davon zu haben.
Ja ich habe in Solaranlagen/Windanlagen bei uns in der Umgebung Investiert und auch in die Deutsche Lichtmiete.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Ich habe augenblicklich keine Investments mehr. Bin regelmäßig am Überlegen, aber die Entscheidung kann ich ja nicht allein treffen, da ich nun mal kein Single und nicht nur für mich selbst verantwortlich bin.
 

libelle

Mitglied
@Bio_Logisch_oder_was: Deine Vorgehensweise ist speziell nach deinen Erfahrungen natürlich absolut nachvollziehbar. Bezüglich der Schutzgebiete in Südamerika und in Afrika bin ich nicht sonderlich begeistert. Also tut man hierbei etwas für den Umweltschutz und das ist in ökologischer Hinsicht sinnvoll, aber beim Tourismus verdienen vor allem in ärmeren Gebieten einige wenige dazu und das ist nicht meines. Mir sind Projekte, die der Allgemeinheit weiterhelfen, eindeutig lieber. Also natürlich sollte im Idealfall bei meiner Investition auch etwas herausschauen, aber ich meine die wenigen, die dank meiner Investition am Kuchen mitessen.

@EmmiB: OK, wenn sich diese Anlagen bei dir in der Nähe befinden und das Gesamtpaket passt, dann ist das natürlich besonders naheliegend. Was war bei der LED-Beleuchtung ausschlaggebend?
 

EmmiB

Aktives Mitglied
@EmmiB: OK, wenn sich diese Anlagen bei dir in der Nähe befinden und das Gesamtpaket passt, dann ist das natürlich besonders naheliegend. Was war bei der LED-Beleuchtung ausschlaggebend?
Die kommen nicht aus meiner Umgebung. In meinem Umfeld haben die einige Umrüstungen gemacht, eben mit Mietmodell. Das kannte ich nicht und habe mich dahingehend informiert. Ich habe das als sinnvoll erachtet und als dann die Möglichkeit zum Investieren gekommen ist, habe ich mir nochmal alles genauer angeschaut.
Ausschlaggebend war, dass ich die Idee gut finde und eben für mich auch die Zahlen gestimmt haben.
 

libelle

Mitglied
@EmmiB OK, wenn das Unternehmen aus deiner Umgebung kommt, du auch von Umrüstungen in deinem Umfeld weißt und deines Erachtens die Zahlen passen, ist das so natürlich naheliegend. Wenn sich so was auch in meiner Umgebung bzw. rund um mein Umfeld ergeben sollte, werde ich das wahrscheinlich ebenfalls so handhaben. Darf ich dich fragen, was die Mietverträge genau vorsehen? Und ich hätte in diesem Fall vermutlich genauso wie @Bio_Logisch_oder_was reagiert. Zumal er ja geschrieben hat, dass es in seinem Fall an dem einen Unternehmen gelegen ist und dass das Pech war.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Die kommen nicht aus meiner Umgebung. Ich bin aus Österreich, die sind aus Deutschland. Ausschlaggebend war, dass ich es als sinnvoll erachte auf LED umzurüsten. Alleine wenn man sich anschaut was da für Potenzial bei den gemeinden liegt. Und gerade die Gemeinden haben oft nicht das Geld einfach mal so alle Straßen umzurüsten. Dahingehend gibt es noch viel zu tun. Firmen/Unternehmen sind da ja nur der Anfang.
Das sind dann schon echte Mietverträge. Also die Wartung wird da nicht ausgenommen. Finde ich deshalb gut, weil dann ja der Vermieter auch auf die Qualität achten muss - sonst kommt er nämlich einmal die Woche in das jeweilige Unternehmen und das dürfte dann nicht wirtschaftlich sein.
 

libelle

Mitglied
Alles klar, dann hatte ich also missverstanden. Aber OK, wie du gewissermaßen selbst schreibst, hat LED-Beleuchtung nicht ausschließlich in Deutschland, sondern auch in Österreich und, ich nehme einmal an, auch in mehreren anderen Ländern dasselbe Potenzial. Und ja, desto mehr Qualität, umso weniger Wartungsbedarf. Aber unter anderem bei Lampen ist es ja so, dass es zu einer Abnützung kommt. Oder haut das besser hin als ich mir das vorstelle?
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Kommt auf den Bereich an. Ich denke mal in einer Lagerhalle wird jetzt die Abnutzung nicht so stark sein als wenn man in einem Fertigungsbetrieb arbeitet wo überall Staub ist und es eventuell auch mal sehr heiß oder sehr kalt sein kann. Das sind ja dann ganz andere Bedingungen. Also Hallen in denen mit Feuer gearbeitet wird oder aber auch Kühlhallen... Würde man das nicht einplanen, würde man auch nicht auf so eine geringe Ausfallsquote kommen.
 

libelle

Mitglied
OK, an die Bedingungen in Fertigungshallen hatte ich zugegebenermaßen nicht gedacht. Ich hatte lediglich Bürogebäude und außerdem die Lagerhalle eines Klassenkameraden, der ausländische Bücher importiert, am Radar. Aber inwiefern meinst du das mit dem Planen? Und ehrlich gesagt hatte ich an die Abnutzung durch Verwendung gedacht. Ich entschuldige mich dafür, dass ich mich nicht gleich besser ausgedrückt habe.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Einplanen im Sinne von hoher Qualität bei den Leuchtmitteln. Da kann man ja nicht irgendwelche billigen Teile nehmen, wenn man diese Lichter dann eben in stark beanspruchten Bereichen einsetzt. Das geht vielleicht zu Hause gut aber eben nicht wenn die Lampe extremen Temperaturen, Feuchtigkeit, Staub,... ausgesetzt ist und eventuell auch noch öfter dagegen angeschlagen wird.
Das meine ich muss berücksichtigt (eingeplant) werden, sonst muss man ja jede Woche eine Lampe austauschen und das wäre dann wohl nicht wirtschaftlich.
 

libelle

Mitglied
OK, jetzt weiß ich, auf was du hinauswolltest. Wobei es dann in dem Fall selbstverständlich sollte, aber das ist ein anderes Kapitel. Ich denke mir auch, dass das zum einen nicht wirtschaftlich und zum anderen auch nicht mühsam wäre, weil LED-Lampen sind speziell in Hallen doch umständlich platziert. Und dass LED energieeffizient ist, weiß ich schon, aber speziell bei umständlich platzierten Lampen wäre, denke ich, auch eine effiziente Nutzung hilfreich.
 
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