Das Gift kommt zurück

lebenslust

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Das Gift kommt zurück

Jeder fünfte Container, der im Hamburger Hafen geöffnet wird, so schätzen Experten, ist mit giftigen Substanzen belastet. Diese Produkte werden von Hamburg über ganz Europa verteilt. Immer mehr Menschen erkranken an diesen Giften. Diese finden sich überall, auch in Textilien.

Europäische Unternehmen lassen Pestizide, welche in der EU schon längst verboten wurden, in China und Indien weiterproduzieren und vergiften somit die Bauern dort und die Konsumenten hier. In Indien gibt es keine Zahlen, wie viele Menschen schon an den Pestiziden gestorben sind. Die Spitäler in den spezifischen Regionen sind jedoch voll von Vergiftungsopfern.......



Wem kann man noch vertrauen ? Ist es ein Opfer an die Globalisierung und unseren "Wohlstand" ? Gift aus Deutschland findet sich überall auf der Welt und unser Kaufverhalten steuert den Wahnsinn mit....
Was also tun, im eigenen Land wieder Textilien produzieren statt zu importieren ?

Eure Meinung und Ideen bitte.
 
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Veronika

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Nicht nur im eigenen Land, sondern in der eigenen Region wieder selbst Textilien produzieren! Aus geeigneten Pflanzen frisch vom Feld ohne Gift oder Tierwolle von glücklichen Tieren :)
 

wunderkind

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Aber was wäre die Konsequenz aus heimischer Textilproduktion? Macht das hier jemand aus dem Forum? Z.B. Wolle von der Schäferei kaufen und selber stricken, Stoffe aus dem Naturversand bestellen und selber nähen? Möglich ist das auf jeden Fall, aber es kostet sehr viel Zeit, Geld und die Ausbeute ist relativ gering. Wenn ich mir vorstelle, wie wenig Teile ich dann im Schrank hätte und das mit den Anforderungen im Job vergleiche, dann graust es mir. Allein die Tatsache, dass die meisten Menschen in Deutschland heutzutage unter enormen sozialem Druck stehen, verhindert die Rückbesinnung auf Eigenproduktion, von den Kindern ganz zu schweigen. Ich kann verstehen, wenn man dann lieber 5 billige Teile anstelle eines teuren Bio-Teils kauft. Auf die Dauer gesehen, ist diese Art des Konsums jedoch ein Wahnsinn und Ressourcenverschwendung ohne Ende. Im Westen lebt man derzeit, als ob es kein Morgen gäbe. Und es sind ja nicht nur die Gifte in den Textilien: Wenn man bedenkt, was der westliche Wohlstandsbürger jährlich an Medikamenten zu sich nimmt, durch seinen Nieren filtert und wieder ausscheidet und damit an den Wasserkreislauf weitergibt, dann kann einem übel werden.
 

Veronika

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Klar, mehr Zeit kosten tut das. Die natürliche und regionale Lebensweise krempelt natürlich sowieso alles um, was man bis dahin "Alltag" nannte. Man kann nicht im Strom der Gewohnheit, autoritären Vorschrift, sozialem Druck, Staat und Gesellschaftsnormen bleiben wenn man sich dazu entscheidet. Es braucht die Entschlossenheit, seine Verantwortung für Planet und Mitlebewesen wahrzunehmen.

Und Gemeinschaft braucht es! Am wichtigsten! Ich habe mir reine ungefärbte Schafswolle gekauft und wollte mal anfangen mir Sachen selber zu stricken. Kenne aber niemanden der das kann und aus dem Buch lernt mans nicht richtig, daran haperts dann. Vernetzung ist also wichtig.
Wir haben hier einen Schäfer am Dorf, der seine Wolle überhaupt nicht loswird. Und alle fahren kilometerweit weg um Textilien aus China zu kaufen, für die eine ordentliche Giftfuhre in die Natur, unsere Lungen und Haut gepustet wird. Pervers ist das.
 

lebenslust

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Wir diskutieren leider sehr viel über Dinge, die wir gut oder schrecklich finden, nur an der Konsequenz mangelt es gewaltig. Dass viele positive Veränderungen bei uns nicht machbar sind, stimmt nicht, es muß nur getan werden, auch wenn es langsam geht.


Deutschland und auch die ehemalige DDR hatten einmal eine hervorragende Textilindustrie, entwickelt mit deutschem Erfindergeist. Unter dem Druck der Globalisierung konnten die Lohnkosten gegen die Billigimporte nicht mehr konkurrieren. Doch die Technik ist auch heute noch vorhanden. Neben Baumwolle gibt es eine Reihe von Pflanzen, die auch hierzulande für die Texilverarbeitung geeignet wären wie z.B.:
Pappeln --> Pappelflaum
Hanf - die vielseitigste Pflanze überhaupt
Flachs - Leinen

Auf vielen anderen Gebieten ist es genauso, doch den Anfang kann jeder von Euch machen, Die größten Chancen liegen in der regionalen Entwicklung, hierfür gibt es schon gute Konzepte und Programme bishin zum Regionalgeld.
 

Johann Biodeals

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Da sollte man definitiv sein Kaufverhalten anpassen. Auf "Eigenproduktion" umstellen wird für viele "stark berufstätige" Menschen nicht möglich sein... macht auch nicht jedem Freude. (Bei mir würde jedenfalls Frustration aufkommen, wenn das selbst geschaffene nicht ne ausreichende Qualität erreicht. Bin da recht selbstkritisch ;) )

Was wohl jeder machen kann ist Made in China vermeiden... und Made in Bangladesch sowieso (da kommt ja nochmal die nicht weniger wichtige Problematik von Kinderarbeit und Ausbeutung hinzu).
 

Esme

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Sorry wenn das Thema schon abgehakt ist und ich es hier wieder nach oben schiebe.
Aber ich kaufe schon gesponnene Schafwolle, die unbehandelt, also rein natur ist und stricke daraus Socken, Mützen, Handschuhe und im Moment Strickjacken und Pullover.
Ich bestelle auch keine synthetischen Stoffe, sondern Baumwolle, Leinen usw und nähe daraus Kleidung für uns oder was sonst noch gewünscht wird (Taschen usw).
Das kann ich aber auch nur machen denk ich, weil ich zuhause bin. Eben nicht arbeiten kann wegen Krankheit und anderen Umständen.
Wäre ich berufstätig könnte ich dies nur tun an den Wochenenden und wäre wohl etwas langsamer mit der Fertigstellung der Stücke.
Natürlich ist nicht jeder mit dem Talent des Strickens oder Nähens gesegnet, aber es gibt genügend die das können und auch für Geld ihre Dienste anbieten. Auch mangelt es nicht an Angeboten in der Region an Wolle oder Stoffen. Was ausschlaggebend ist, ist ein Mangel an Finanzen bei den Menschen. Bei diversen Bekeidungsdiscountern ist es nun mal billiger ein Pullover zu erwerben als ihn stricken bzw nähen zu lassen.
Aber auch wenn genügend Geld zur Verfügung steht, müßte ein Umdenken bei vielen Leuten erst mal erfolgen. Denn die meisten sind in unserer Konsumgesellschaft von Luxus verwöhnt und wollen auf keinen Fall darauf verzichten. Und das finde ich sehr traurig.
 

lebenslust

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Hallo Esme,

schön, das Du Dir Gedanken machst und Vorschläge bringst, global betrachtet ist das allerdings nur ein Tropfen im Meer. Vieles könnte eine Regionalisierung abfedern, Produkte des täglichen Bedarfs sollten aus der Region kommen und nicht aus Indien, China oder Vietnam, die zu Dumpinglöhnen unter lebensfeindlichen Bedingungen die Geiz ist Geil Welle ermöglichen und den Bonsen der Großhandelsketten die Taschen füllen. Dass wir Verbraucher mit diesem Verführungsmanöver die heimischen Betriebe ruiniert und tausende Arbeitsplätze vernichtet haben, will hier allerdings keiner hören. Wir alle sind Opfer der Globalisierung geworden. Ohne die Einsicht und den Willen, die Fehler zu korrigieren, steuern wir unweigerlich auf eine Katastrophe zu. Nichts zu tun, endet wie das Orchester der Titanic, wir sind nicht weit davon entfernt. Dabei gibt es so viele tolle Lösungen, die nur darauf warten, von Euch erkannt und mit Leben erfüllt zu werden.
Ich möchte an der Stelle auf ein Projekt verweisen, das über den AEVU forciert wird und auf die Regionalisierung zielt, mit unglaublichen Vorteilen für alle Teilnehmer. Jeder kann sich anschließen und partizipieren, je mehr Menschen sich daran beteiligen, desto schneller kommen wir weg von Gift und Abhängigkeiten. Weitere Auskünfte und Genaueres auf Anfrage oder in der Homepage.
 

Esme

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Hallo Lebenslust!
Ich bin vollkommen Deiner Meinung! Du sprichst das aus was ich nicht so auszudrücken vermag bzw kann.
Das Problem liegt ja hauptsächlich daran das der Mensch verwöhnt wurde/ist. Es ist doch viel einfacher (und billiger) sich den Schund aus den Supermärkten zu holen. Wie und auf welche Weise diese Produziert werden ist erst mal piep egal. Man findet es zwar schrecklich wenn etwas im TV davon gezeigt wird, aber angesichts einer schönen billigen Jacke vergißt man das schnell gerne wieder.
Ich lebe hier ländlich und habe somit das Glück einen eigenen Garten zu besitzen. Auch haben wir hier einige Hofläden in der Umgebung, welche aber nicht so sehr Bio produzieren. Bin also dementsprechend darauf angewiesen mir diese Lebensmittel schicken zu lassen. Eine regionale Bio Produktion wäre da angebracht. Aber wie Du schon sagts, es wurde ja alles tot gemacht. Und den meisten fehlt auch das Geld um sich Bio leisten zu können.
Auch wie Du schon schreibst ist mein Bestreben ein Tropfen im Meer und das frustriert mich.
Ich wünsche ein schönes Wochenende trotz allem.
 

lebenslust

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Ich kann Deinen Frust verstehen, doch ohne persönliches Engagement ändert sich nichts - ganz im Gegenteil, es kommt noch schlimmer.
Ich mach Dir da einen Vorschlag: Mach doch mit, sei selbst ein Multipikator, ein Vorreiter. Gib Information an die, die sie haben wollen. Hier gibt überall tolle Initiativen, bei uns z.B. Bio-Erzgebirge. Mit solchen Leuten dort macht es Spass, die haben bereits das Bewußtsein und Verbindungen, man vernetzt sich und kann gemeinsam viel unglaublich viel erreichen. Mit dem AEVU bringen wir das Know Hoff mit, die Effizienz und die Anreize. Dann verschwindet auch der Frust, weil Du selbst viel beeinflussen kannst und von Lösungen Gebrauch machen kannst, die goldwert sind und Otto-Normal nicht bekommt.
 
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