Einerseits freue ich mich über die Aktivität in diesem Forum, andererseits bin ich ernüchtert, wenn ich sehe, wie die Inhalte teilweise nicht im Geringsten Bezug auch "Bio" oder "Öko" nehmen. Wieso schreibt man hier dann überhaupt?
Ich möchte nochmal auf meinen Beitrag vom 24.04.2016 verweisen. Wenngleich die monatlichen Beiträge bei der GLS inzwischen hoch sind (5 € Beitrag plus 3,80 € Kontoführungsgebühren), stehe ich nach wie vor voll und ganz hinter dieser Bank.
Aufgrund des jüngsten Kommentars über diesem habe ich eben (nur auf die Schnelle) geschaut, was die DKB in Sachen "Öko/Nachhaltigkeit" vorzuweisen hat. Dabei bin ich über
diesen Blog gestolpert. Dort wurde offenbar die DKB konkret zu einigen wichtigen Punkten befragt. Das Fazit (Stand: 06.02.2017) fällt etwas gemischt, aber tendenziell positiv aus:
"
Die DKB-Kreditkarte ist ein guter Reisebegleiter, der das Thema Nachhaltigkeit ernst nimmt und positiven Einfluss auf die Energiewende nimmt. Es bleibt allerdings festzuhalten, dass die DKB Bank eine Tochtergesellschaft der Bayerischen Landesbank ist, welche wiederholt wegen Finanzierungen unnachhaltiger Projekte in der Kritik stand, aktuell das Projekt der Dakota Access Pipeline. Nicht zuletzt deswegen legen wir für den alltäglichen Gebrauch ein Konto bei einer reinen Ökobank nah, während sich die DKB Kreditkarte als Ergänzung – beispielsweise für Auslandsaufenthalte – anbietet."
Man kann 100% Bio und Fair Trade kaufen, auf Fleisch verzichten und das Dach mit Solarzellen zupflastern - wenn man seine Ersparnisse wegen ein paar Euro mehr oder weniger im Monat "irgendeiner" Bank in die Hand gibt, kann der Nachhaltigkeitsgedanke nicht ernst gemeint sein. Man bezieht bspw. bewusst Ökostrom und vergibt gleichzeitig (indirekt) Kredite für den Bau von Kohlekraftwerken oder Ähnlichem, und zwar mit dem kompletten Bankkonto.
Ich habe selber Freunde, die so ticken, die sich einerseits wegen ihres FairTrade-Kakaos auf die eigene Schulter klopfen und andererseits kürzlich bei einem Bank-Wechsel ausschließlich auf die Zahlen geschaut haben. Das finde ich unheimlich schade, genau dieses Verhalten zeigt, dass z.B. die steigenden Bio-Verkäufe in Deutschland hinsichtlich des Nachhaltigkeitsgedankens nur eine fast-leere Blase darstellen.
Gleichwohl gibt es hier evtl auch Mitglieder, die ausschließlich zum eigenen Wohl auf Bio setzen, dann kann einem die Umwelt (kurzsichtig gedacht) egal sein. Und auch ich kann die DKB aus praktischer Sicht nur empfehlen, ich habe dort noch ein Konto für meine seltenen Auslandsaufenthalte. Aber als Hauptbank gibt es sehr gute Alternativen, mit denen man indirekt womöglich viel mehr "Gutes" bewirken kann, als mit dem bloßen eigenen Konsumverhalten.