Wer hat Lust, einen kompromisslosen Bioladen aufzumachen?

Veronika

Neues Mitglied
Hallo liebe Naturfreunde :)

Ich möchte einen kompromisslosen Bioladen aufmachen, in dem alles 100% Bio und Regional ist (einen solchen Laden habe ich noch nie gesehen! Selbst der Hofladen, in dem ich neulich war, hatte Schokolade aus Südamerika!), es kein Plastik gibt, also alles lose oder bei Flüssigem im Glas angeboten wird. Behälter können sich die Menschen selbst mitbringen und die Gläser kommen immer wieder zurück. Es soll generell ein absolut giftfreier Laden sein in jeder Facette.

Ich bin zwischen Göttingen und Kassel im Werra-Meißner-Kreis und möchte das auch hier irgendwo machen. Es ist erstmal nur ein Traum, ich habe noch nichtmal Geld, um etwas zu mieten :) aber wollte schon mal sehen, ob es andere in der Nähe gibt, die so etwas gerne machen würden.

Liebe Grüße,
Veronika
 

Talbewohner

Neues Mitglied
Jedesmal, wenn wir einen Bioladen suchen oder das Sortiment im Reformhaus oder "hofläden" sehen, kommt uns der gleiche Gedanken.
Wir haben einzig den Nachteil, dass wir nicht in einer Großstadt ein Ladenlokal mieten wollen und die Produkte aus der Umgebung dort überteuert (um Miete und sonstige Fixkosten bei kleinem Sortiment/Kundenstamm/Umsatz zu besteiten) zu verkaufen.
Aber wir lassen den Gedanken nicht aus dem Auge.
Wir denken über ein Konzept mit Hofladen und mobilem Verkaufsstand nach.
Wir liegen zentral zwischen mehreren Städten , aber einzeln doch immer 10-20km entfernt.

Eine Diskussion geht beim Thema Glas weiter, für einen kleinen regionalen Kundenstamm vielleicht gut. Darüber hinaus ist das System mit Pfand, Transport, Reinigung!! und Haltbarkeit (Glas wird nach etwa 30 Durchläufen entsorgt) nicht unbedingt besser wie z.Bsp. TETRA. Aber 100%ig wissen wir das auch nicht.
Allein die Reinigung verbraucht viel Energie und belastet die Umwelt durch Reinigungsmittel , egal wie auch immer abbaubar.

Wir suchen ja ständig andere Anbieter/Selbstversorger um ein mögliches Angebot zu erweitern bzw. um nicht alles selbst anbauen/herstellen zu müssen.
Da fängt die Spezialisierung schon wieder an ;o)

Auch auf dem Biosektor hast du es als kleiner bewußt lebender und produzierender Anbieter extrem schwer. Es gibt riesige Bio-betriebe, die mit Billiglohnkräften und massiver Technik hohe Erträge (dadurch auch hohe Gewinne trotz Dumpingpreisen siehe Bio Bio DISCOUNT) erzielen.
Wie sagt der Volksmund: der Bio-Großbauer unterscheidet sich vom Großbauern, dass er nur Nachts spritzt.
Auch diese Bio-Agrar-Industrie kennt keine Wildblumenwiesen, keine Hecken, Raine und Niederwildbiotope. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.
Ich glaube fest daran, dass ehrliche Bioläden eine Zukunft haben.

Erst letzten Monat hatten wir das Thema, dass eigentlich die natürlichen Produkte kein Biosiegel tragen müßten sondern alle unnatürlichen Produkte ein "KEIN Bio" -Siegel. Das wäre doch nur normal, oder?

Ich wünsche dir Veronika, viel Erfolg bei der Umsetzung deines Traumes.
 

Veronika

Neues Mitglied
Vielen Dank! :)

Nein, in der Stadt möchte ich auch nichts mieten. Es sollte auf jeden Fall auf dem Land sein. Und wenn ihr nur bei euch einen Hofladen macht, glaubt ihr nicht, dass genug umliegende Landbewohner kommen, oder seid ihr tatsächlich auf 10km Umkreis alleine?

Und Glas hält doch "ewig" lang? Seit ich denken kann, haben wir in meiner Familie dieselben Glasgefäße für Getreide! :) Es gäbe auch keinen Pfand. Die Menschen bekommen das Glas mit und bringen es wieder mit. Reinigen tu ich alles mit Waschnuss-Sud. Das ist nur eine Nuss, also ganz natürlich! Ich glaube, man könnte jedes Glas fast unbegrenzt lang hin- und hergeben.

Ich würde auch nichts "Bio-zertifizieren" lassen. Dass es natürliche Lebensmittel sind, kann man den Menschen sagen. Du hast Recht damit, dass es die unnatürlichen Lebensmittel sind, auf die Siegel gehören! Schon allein immer diese Frage "Wie gut ist Bio?" Das ist als fragte man, "Wie gut ist Nahrung?" !!!! Lieber sollten sie fragen, "Wie schlecht ist Gift?" Und die Antwort ist sehr schlecht, also einfach Schluss mit jeglichem Gift!
Und dass Geld abgeschafft gehört, finde ich auch!
Euch wünsche ich auch viel Glück! :)
 

Talbewohner

Neues Mitglied
Das mit dem Glas habe ich auch nur aus diversen Grundsatzdiskussionen.
Zuhause hält ein Glas ja ein Leben lang, (wenn es nicht zerbricht)
Ein Problem mit der Reinigung ist die Desinfektion und die damit verbundene (Mindest-)Haltbarkeit, speziell von Milchprodukten.
Aber die Variante, dass jeder Kunde seine Gefäße selbst (sauber) mitbringt ist auch gut. Wir tauschen gegenwärtig die Gefäße, jeder hat seine eigene Kanne und seine Termine, wenn er was frisch holt.
Es ist wie mit vielen, man muss etwas beginnen und dann nach und nach passend machen, dass ist besser, als im Vorfeld wegen möglicher (abstrakter) Probleme aufzugeben.
Schön wieder mal einen Waschnussnutzer zu treffen.
Da gibt es ja auch viele Gegenargumente (Transportwege, Billiglohnland)
Wir haben gleich 50kg gekauft und verteilen diese bzw. haben halt Vorrat.
Der Nutzen und die Schonung der Umwelt auf die Masse und deren Transport bezogen ergibt meiner Meinung nach eine gute Ökobilanz.
Und das Argument, die Pakistani und Inder würden jetzt nur noch Ariel oder Persil nehmen, weil sie ihre ganze Waschnussernte verkaufen ist doch Unsinn.
Selbst hier sind Waschnüsse preiswerter als chem. WAsch-/Reinigungsmittel.

In unserer ländlichen Struktur hat (fast) jeder einen Gemüse- und Obstgarten, kocht ein usw. Wir tauschen viel, Hollundersaft gegen Mirabellengelee o.ä., Ziegenkäse gegen Schafwurst, Honig oder verschiedene Liköre (obwohl wir ja gar keinen Alkohol trinken ;o) . So langsam baut sich auch ein Interessenten(Käufer-)kreis auf der auf gesunde Produkte steht.

Also, es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier ein Hofladen eröffnet.

Ciao
 

Veronika

Neues Mitglied
Das ist super mit dem Tauschen! So soll es ja auch sein! Ich denke, in den meisten ländlichen Regionen hat sich das wenigstens noch ein bisschen erhalten. Wir haben auch im Sommer Salat, Gurken und anderes an Nachbarn gegeben und Käse, Birnen und anderes bekommen.
Also, die Waschnuss desinfiziert ja auch! Und bei Milchprodukten würde ich dann am liebsten jeden Tag frisch gemolkene Milch weggeben und auch nur in schnell aufgebrauchten Mengen, sodass ein paar Bakterien nichts machen. Im Gegenteil, ein bisschen natürlicher Schmutz ist glaub ich nur gesund :)

Genau, man muss einfach anfangen, seine Vision in die Tat umzusetzen und dann alles Schritt für Schritt!
In meinem Waschnuss-Haufen habe ich eine entdeckt, wo der Kern noch drin ist. Den pflanze ich heute ein. :D Wenn ein Waschnussbaum herauskommt, ist das mit dem Transport auch erledigt.
Wenn Sepp Holzer (kennt ihr bestimmt?) in den österreichischen Bergen Kiwis anbauen kann, können wir hier auch Waschnussbäume anbauen!
Und ich habe sogar im Gegenteil gehört, in Indien würden alle mit Waschnuss waschen!

Jedenfalls super, was ihr alles macht!
 
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