"Schwarzbuch WWF"-Umweltschutz oder nicht?

julie

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Ich möchte gerne ein Buch vorstellen, das mich zum Thema "organisierter Umweltschutz" grundsätzlich interessierte und das keine Fragen beantwortet sondern unzählige zu stellen vermag.
Angesichts der Tatsache, daß wir gerne Gutes tun wollen um das Schlechte zu bekämpfen stellt sich die Frage, ob wir mit unserer industrialisierten Lebensform dazu überhaupt in der Lage sind.Natürlich ist es wichtig, seinen Beitrag zu leisten und der beginnt immer bei einem selbst.Nur man selber kann verzichten und damit bewirken, daß letztlich etwas nicht getan wird.Umgekehrt genauso.Lasse ich bestimmte Nahrungsmittel weg, weigere ich mich, Kleidung aus Billiglohnländern anzuziehen, bewirtschafte ich meinen Garten biologisch und behandle meine Tiere gut, erziehe meine Kinder zum selbständigen Denken und lasse mich nicht hineinziehen in eine Welt aus Konsum und Sachwerten, verzichte ich auf unnötige pharmazeutische Chemikalien, bestelle keine Gegenstände bei Konzernen, die ihre Dumpingpreise ausschließlich durch die Ausbeutung ihrer Mitarbeiter ermöglichen, etc, etc,so kann ich für mich ganz alleine etwas zur Verbesserung der Umstände bewirken-nicht, weil ich als einzelne Person so viel Bedeutung habe, sondern weil ich ein Mensch von vielen bin, der sich verweigert.Wichtig ist das Infragestellen.
Was oftmals so schwer ist, ist zu unterscheiden ob das was ich tue auch tatsächlich das ist wovon ich glaube, daß ich es tue.Hier ist eine Unmenge an Information möglich und es ist den vielen Autoren zu verdanken, die unermüdlich Bücher über Hinter- und Abgründe schreiben, die man so gar nicht erkennen könnte.Nicht alles ist wahr bzw genauso wie es in diesen Büchern dargestellt wird.Aber es reicht schon, daß ein Körnchen Wahrheit vorhanden ist, um für sich selbst einen weiteren Puzzlestein zu finden, der nötig ist um überhaupt versuchen zu können, sich ein eigenes Urteil zu bilden-ein bißchen zumindest.

Das Buch, das ich ans Herz legen möchte hat den Titel "Schwarzbuch WWF".Der Verein hat geklagt, das Buch wurde zensiert.Letztlich wurde der Autor als Polemiker und Tatsachenverdreher dargestellt, sein Buch durfte aber erscheinen-mit dem Zugeständnis der Meinungsfreiheit seitens des WWF.Leider merkt man sehr schnell, daß es hier nicht um eine rein persönliche Meinung geht.Das Buch ist durchaus in seiner Gesamtheit eine oberflächliche Betrachtung, anders wäre es gar nicht zu schreiben gewesen.Letztlich erfährt man aber gerade durch das scheinbar oberflächliche Streifen von einer rauhen Menge an schwarzen Flecken der Umweltorganisation meiner Ansicht nach mehr über diese, als wenn der Autor eine 300 Seiten lange Abhandlung über ein einziges Projekt geschrieben hätte:Dank an die Polemik!

Der WWF arbeitet mit genau den Konzernen zusammen, gegen die er eigentlich vorgibt zu kämpfen.Es ist sehr geschickt und man kann auch, wenn man dies möchte, die Partei der Umweltorganisation ergreifen wollen, weil die Rechtfertigung eine durchaus schlüssige ist.Es wird z.B. in Argentinien für nachhaltige Sojaplantagen gesorgt, gespritzt wird mit Roundup, der Partner ist Monsanto.Durch diese kontrollierten Abholzungen werden angeblich Wälder geschützt-das Soja gilt als umweltfreundlich produziert.Die Böden werden nicht geackert, dadurch wird der CO2-Ausstoß verringert.Daneben wird durch das Spritzen der Pflanzen Lachgas in die Atmosphäre ausgestoßen, welches schädlicher ist als CO2.Nun hat man berechnet, daß durch das entstandene Lachgas 3 Mal soviel Schaden entsteht wie ursprünglich durch das Freiwerden von CO2 entstanden wäre.Allerdings soll eine Förderung bewirkt werden, die dafür Geld bezahlt, daß CO2 eingespart wird.Hier ist die Wirtschaft handlungstreibend, der WWF scheint eine deckende Funktion zu erfüllen, die dabei hilft aus dunklen Geschäften Profit zu schlagen und diese unter grünem Namen zu verkaufen.Das Buch ist voll mit Beispielen, man möge sich eine eigene Meinung bilden.
Es heißt nicht, daß der WWF nur Schlechtes tut-ich frage mich nur, ob sich das Gute durch das Schlechte, das er parallel bewirkt bei genauerer Betrachtung überhaupt noch rechnet
 

Moorblume

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Ich habe vor einiger Zeit einen Bericht über den WWF gesehen, wo beschrieben wurde, wie er manche umweltzerstörende Verfahren und Produktionen "grün wäscht".
Ein Beispiel: Ich glaube, es war auf Sumatra, wo ein gewaltiges Stück Regenwald abgeholzt wurde für Plantagen. Mitten in diesen Plantagen blieb ein kleines Wäldchen Regenwald wie eine Insel stehen, zu Fuß binnen einer Viertelstunde zu durchqueren, das war der einstellige Prozentteil, der stehengelassen werden sollte und worauf der WWF sehr stolz war.
In diesem Wäldchen lebten zwei Orang-Utans. Diese werden sich auf diesem kleinen Fleck Grün nicht mehr ernähren können und würden früher oder später in die Plantagen gehen müssen, um sich zu ernähren, wo dann der Mensch sie abschießen darf.
Auf einer Pressekonferenz stellte man eine Sprecherin des WWF zu Rede, wie es sein, kann, dass diese Organisation ein solches Handeln auch noch unterstützt und dass in diesem genannten Beispiel diese beiden Orang-Utans sterben würden, entweder durch Hunger oder durch den Menschen. Da antwortete die Frau auch noch dreist, dass die beiden Tiere ja nicht durch die Abholzung ums Leben gekommen wären, was allein dem WWF zu verdanken wäre. Die Tatsache, dass sie nur wenig später eh sterben würden, interessierte sie überhaupt nicht.
Für mich ist der WWF korumpiert. Früher hielt ich große Stücke von ihm, aber ich fürchte, mit Geld lässt sich wohl alles und jeder kaufen, wenn nur der Preis stimmt. Sehr traurig.
 

julie

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Die Geschichte über Sumatra ist auch in dem von mir beschriebenen Buch dargestellt worden.
Ähnlich schlimm zeigt sich die angebliche "Rettung des Tigers" in Indien....hier werden die menschlichen Bewohner des Waldes, die mit den Tieren genauso wie die indigene Bevölkerung in den Wäldern Borneos, Argentiniens und Brasiliens in Eintracht und Einklang leben, von den "Tierschützern" vertrieben.Sie werden zu Arbeit für die Industrie billig verwendet, während in den Wäldern der "Ökotourismus" sein Dasein im Zeichen des Umweltschutzes rechtfertigt.Mit Autos werden die zahlenden Gäste durch den Wald gekarrt, möglichst nahe an die Tiger heran....man möchte ja ein Foto machen, wenn man schon so viel für den Urlaub bezahlt.
Die Schutzgebiete in Afrika werden genauso von Touristen belagert, während die Eingeborenen dem Tourismus zu weichen haben.Der Westen mischt sich hier wie immer in Angelegenheiten, die ihn überhaupt nichts angehen.

Was die angeblich nachhaltige Aquakultur betrifft, hat der WWF auch ein Wörtchen mitzureden-er finanziert mitunter diese Kulturen, während hier die Meere und Flüsse ausgebeutet werden, die Fische werden unter grässlichen Bedingungen "ökologisch gut" gehalten, sie schwimmen in ihrem eigenen Dreck, einer neben dem anderen.Ihre Haltung erzeugt genauso wie jede Tierhaltung, die zu einem Zuviel an aneinandergepferchten Artgenossen führt, zu Streß.....der wiederum zu erhöhter Anfälligkeit für Viren und Bakterien führt.Nun werden Antibiotika ins Wasser gekippt, der Kot der Fische versucht dieses noch zusätzlich.

Dies alles erfährt man nicht vom WWF....der erzählt von weinende Tigern, die der werte Kunde retten soll.Ob diese Tiger allerdings auf diese Art gerettet werden, sei dahingestellt.Genauso wie die angebliche Rettung der Orang Utans und die ökologisch sinnvolle Nutzung der Wälder in Borneo/Brasilien/Argentinien/etc.....hier regiert das Geld.Es werden alleine für gentechnisch manipuliertes Soja, das die Tiere in der Massentierhaltung gefüttert bekommen unzählige Hektar an Regenwald geopfert.Die USA und die Länder in der EU fördern dies, da sie dieses Futter billig erwerben können-es lebe der CO2-Ausstoß, der sowohl bei der Rodung und Bewirtschaftung entsteht als auch der, der alleine durch den Transport des Billigfutters entsteht-für Tiere, die man so zwar billig mästen kann, die Haltungbedingungen lassen jedoch einiges zu wünschen übrig (egal ob bio oder konventionell)

Ich kann nur raten: lesen, lesen, lesen....es gibt so unendlich viel Literatur über die Konzerne, die diese Mißwirtschaft betrieben wie über das Übel dieser Wirtschaft selbst.Auch die Inhaltsstoffe der giftigen Lebensmittel sind in vielen Büchern aufgelistet und erklärt.
Und eine Umweltschutzvereinigung, die dies alles auch noch im Rahmen der Verbesserung ermöglicht und stützt ist für mich keine Umweltorganisation
 

mopac

Mitglied
Ich persönlich kann folgende Bücher empfhlen:
Fast nackt von Leo Hickman
Und Tschüss! von Leo Hickman
Ökologische Intelligenz von Daniel Goleman
 
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