Knappe Mehrheit für Atomausstieg

Joaquin

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Waren im Sommer 2006 noch 61% der Deutschen für einen Atomausstieg und nur 32% dagegen, hat sich die Meinung der Deutschen mittlerweile doch erheblich gewandelt. Schon im Dezember 2007 hatte sich das Meinungsbild auf 58% hin geändert die für einen Atomausstieg sind und auf 36% welche diesen für verkehrt hielten.

Nun ist nur noch eine knappe Mehrheit von 51% der Deutschen der Meinung, ein Atomausstieg sei richtig und 41%, die einen solchen als falsch ansehen.
 

Native

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Mmh... verdammt merkwürdig, dass sich gerade in einem Zeitalter der fortschreitenden Entwicklung die Meinung der Menschen derart ändert. Würde mich mal interessieren, wo dieser Stimmungswandel herrührt bzw. was für Beweggründe hinter dieser Meinungsänderung stecken. Kann es mir jedenfalls nicht erklären.

Zumindest meine Wenigkeit ist nach wie vor für einen Atomausstieg und wie ich schon sagte: Diese in der Landschaft stehenden Windrädchen sehen doch hübsch aus... ;) !?
 

helianthe

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Wer Nachrichten liest, ahnt sogleich warum: Öl als Energierohstoff wird teuer und knapp. Kohle ebenso. Zum anderen geht das Schreckgespenst CO2-Emissionen um. Atomkraftwerke arbeiten CO2-neutral und Uran ist immer noch reichlich vorhanden. Mittlerweile werden AKWs als Klimaschützer hingestellt. Leider wird dabei übersehen, dass Klimaschutz nicht gleichbedeutend mit Umweltschutz ist. Die Risiken und Konsequenzen der Endlagerung werden außer Acht gelassen. Hauptsache auf den ersten Blick sieht alles sauber aus.
 

Joaquin

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helianthe schrieb:
Hauptsache auf den ersten Blick sieht alles sauber aus.

Und vor allem für die nächste Legislaturperiode, wenn es um Politiker geht ;-)

Es wäre ja auch nicht verkehrt, die alternativen Energien mit der Nachgiebigkeit und den Finanzen zu fördern, wie man es seinerzeit mit der Atomkraft getan hat. Denn Priorität hätte es, auch angesichts der Tatsache, dass Öl ein wichtiger Rohstoff ist, der zu schade zum verbrennen ist und natürlich auch vor der Tatsache, das die Atomenergie ein unkontrollierbares Risiko ist mit noch nicht einzuschätzenden Folgen für die Umwelt.
 

helianthe

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Hallo Joaquín,

das tut man durchaus. Genau deswegen gab es Förderinstrumente wie das 100.000-Dächer-Programm, deswegen gibt es das EEG mit der gesetzlich verordneten Einspeisevergütung für Strom aus regenerativen Energiequellen, deswegen sind Stromanbieter dazu verpflichtet, prioritär Strom aus erneuerbaren Energien abzukaufen.

Zum 1.1.2009 steht die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG an, da geht das Programm in die zweite Runde.

Hochinteressant in diesem Zusammenhang übrigens:
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Joaquin

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Das es die Förderung für alternative Energien gibt, dass bestreite ich ja auch nicht. Auch muss man zugeben, dass Deutschland hier in vielen Bereichen eine Vorbildfunktion hat. Aber diese Förderung ist doch verglichen mit den Geldern die für die Nutzung/Erforschung der Atomenergie in Deutschland geflossen, recht bescheiden. Ganz zu schweigen von all den Kosten die weiterhin hier noch fließen und nötig sind um dieses System am laufen zu halten.

Ich meine hier würde ein großes Unverhältniss vorliegen. Evtl. liege ich hier ja auch falsch, von daher werde ich mal schauen, ob ich da ein paar Zahlen auftun kann, wobei da so viel an den Zahlen rumgetrickst und gebogen wird, dass man auch nicht jeder Quelle glauben kann ;-)
 

Joaquin

Administrator
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Hier mal ein paar Daten die ich auf die schnelle im Netz gefunden habe:

Staatliche Mittel für Bau und Betrieb von Atomanlagen in Deutschland (Auswahl)

  • Bau von Forschungsreaktoren: ca. 20 Mrd. ?
  • Öffentlicher Finanzierungsanteil an gescheiterten Projekten (?Schneller Brüter? Kalkar, WAA Wackersdorf, THTR Hamm-Uentrop, AKW Mülheim-Kärlich): ca. 9. Mrd. ?
  • Castor-Transporte: 3 Mrd. ?[/list:u]

    Auch die anderen dort angezeigten Zahlen, sind nicht von schlechten Eltern,

    Quelle Eurosolar


    Eine weitere Tabelle mit den Gegenüberstellung einzelner Energiequellen und deren Stromerzeugung findet man bei Energie-Fakten. Auch lesenswert das dortige PDF-Dokument.

    Dort kann man auch ersehen, dass für die Forschung der Kernenergie, bzw. deren Nutzungsmachung locker das Fünffache ausgegeben wurde an reinem Betrag und das zu Zeiten, wo dieser einen weitaus höheren Anteil am Gesamthaushalt betrug. Also dann im Verhältnis doch noch höher ausgefallen ist.

    Die Interessen des Bundes an eine umfassende Nutzung der Kernenergie sollte man hier aber auch nicht aus dem Auge lassen, aber das sollte ich evtl. in einem anderem Thread ansprechen...
 

mopac

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AW: Knappe Mehrheit für Atomausstieg

Atomkraftwerke sind nicht nur alte Technik und sind total sinnfrei, sondern die Alternativen könnten innerhalb weniger Jahre ausgebaut werden. Danach gibt es genug Strom für Jeden, und das für wenig Geld. Als Elektroniker haben wir das Thema auch schon besprochen und mit den intelligenten Stromsystemen wäre das alles kein Problem. Es gibt keinen Grund mehr für Atomstrom. Für Zweifler empfehle ich mal in die Vergangenheit zu schauen, da wird auffällig das unser Stromnetz immer noch stabil ist, obwohl die erneuerbaren Energien zugenommen und Atomkraft abgenommen hat. Komisch oder? Nur dumme Menschen glauben an die Atomkraft!
 
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