Küken-Vergasung in Deutschland bei "Legehennen" :45 Millionen jedes Jahr

Joaquin

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Die "ganz normale" Kükenbrüterei" in Deutschland und wie es denn wirklich so ausschaut mit dem Tierschutzgesetzt bei der Massentierhaltung bei den Turbohühnern, die 300 Eier im Jahr legen. Das Problem ist dabei, dass die Hälfte dieser Tiere männliche Artgenossen sind. Da es aber schon den schnell wachsenden Zuchtyp Fleischansatz gibt, rentiert sich die Haltung und das Aufziehen der männlichen Turbolegehühner genannt "Legeleistung" einfach nicht und so werden sie halt entsorgt. Hier geht es halt um Rendite.

Diese werden dann einfach vergaßt, bzw. erstickt sie. Spätschlüpfer werden dann gleich egal welchen Geschlechtes, im so genannten Moser gehäckselt. 90.000 Küken sind es in der gezeigten Brüterei an diesem einen Tag. 45 Millionen jedes Jahr in Deutschland und 280 Millionen Tiere in der EU.

Der nachfolgende Film zeigt dies recht deutlich, daher sollten Menschen mit etwas schwächeren Nerven, sich das folgende Video nicht anschauen.

Küken "sexen"

Bisher dachte ich ja, dass das Geschlecht bei den High-Tech-Brütereien über die zugeführte Temperatur im Ei reguliert und gesteuert wird. Ist dieser Film, bei dem es sich wohl um eine ZDF Doku handelt, nicht mehr up to date oder dann doch die Regel?

Bei YouTube kann man dann auch noch schön die Reaktionen zu diesem Video lesen, aber ich lese dort nirgends, dass jemand sein Kaufverhalten ändert, denn steuern tut dies ja doch letztenendes der Kunde über seine "Geiz ist Geil" Mentalität.
 
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SharkManiac

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RE: Küken-Vergasung in Deutschland bei "Legehennen" :45 Millionen jedes Jahr

Vielleicht mal ne doofe Frage, aber: Wie kann unser eins denn sein Kaufverhalten ändern? Ich meine, wird in dem Film gesagt, um welche Firma es sich handelt? Ist es damit getan Bio-Eier zu kaufen? Muss ich dann auch Bio-Hähnchen kaufen um so etwas zu unterbinden? Oder wie kann man darauf reagieren?
 

Joaquin

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RE: Küken-Vergasung in Deutschland bei "Legehennen" :45 Millionen jedes Jahr

Nach dem im Film genannten Daten, könnte ich mir gut vorstellen, dass diese Firma nur exemplarisch für zig Firmen steht.

Wie man dagegen vorgehen kann? Man müsste wohl sicherstellen, dass der Bauer auch seine männlichen Küken, ebenso wie die Spätschlüpfer groß zieht.

Ich kenne aber durchaus auch andere Standpunkte die sagen, warum ein Tier erst groß ziehen, wenn es dann doch nur Lebt um anschließend getötet zu werden. Dann kann man es ja auch gleich bei der Geburt töten. Hier gilt dann wohl auch eher, was das Tier in der Zwischenzeit für ein Leben geführt hat. Bei den Tieren dort im Bericht, kann man fast schon sagen, dass die als Küken getöteten Tiere das bessere Los gezogen haben.
 

helianthe

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RE: Küken-Vergasung in Deutschland bei "Legehennen" :45 Millionen jedes Jahr

Nein, auch "Biobrütereien", so es die gibt, sexen.
Grund dafür ist, dass es zwei Zuchtlinien bei den Hühnern gibt: einmal auf Legeleistung und einmal auf Fleischzuwachs. Bei ersterer Linie wird definitiv gesext, denn man braucht nur Legehennen. Die männlichen Küken würden als Masthähnchen nicht schnell genug Fleisch ansetzen, um wirtschaftlich zu sein, deswegen werden sie entweder vergast oder zermust.

Was man dagegen tun kann, liegt auf der Hand: auf Eier, soweit es geht, verzichten (das geht zumindest gerade beim Backen sehr gut und Panade ist eh ein reiner Fettschwamm) und sich für die Rückführung zu einer einzigen Zuchtlinie engagieren. Bioeier verstehen sich für mich von selbst, denn alles andere ist wirklich Quälhaltung.

Wirklich aufschlussreich finde ich eine NDR-Dokumentation namens "Ware Tier - auf der Suche nach dem glücklichen Huhn". Davon gibts auch Teile über Schweine und Rinder sowie Fische. Zu finden auf www.veg-tv.info
 

SharkManiac

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RE: Küken-Vergasung in Deutschland bei "Legehennen" :45 Millionen jedes Jahr

Danke für die Infos!

Es gab über die Hühner und Käfighaltung doch auch mal so ein Film von diesem komischen Koch... ich weiß jetzt aber gerade nicht mehr wie der hieß... wisst Ihr, wen ich meine und welchen Film ich im Sinn habe?
 

helianthe

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RE: Küken-Vergasung in Deutschland bei "Legehennen" :45 Millionen jedes Jahr

Joaquin schrieb:
Ich kenne aber durchaus auch andere Standpunkte die sagen, warum ein Tier erst groß ziehen, wenn es dann doch nur Lebt um anschließend getötet zu werden.

Da geht nicht gegen dich, denn es ist ja nicht dein Standpunkt, aber was bitte ist das für eine Argumentation? Klingt ja fast nach Euthanasie: lebensunwertes Leben gleich unterbinden.
Dieses Leben-um-anschließend-getötet-zu-werden ist doch erst ein Produkt des Menschen! Wenn man das in letzter Konsequenz weiterdenkt, müssten wir jedes neugeborene Kälbchen, jedes Ferkel sofort nach der Geburt töten. Dann gäbs auch auch keine Muttertiere mehr, die irgendwann Nachwuchs produzieren würden.

Also dann können wir das Fleischessen auch gleich global sein lassen, dann haben wir die Massentierhaltung deutlich effektiver ausmanövriert.
 

Joaquin

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RE: Küken-Vergasung in Deutschland bei "Legehennen" :45 Millionen jedes Jahr

helianthe schrieb:
Joaquin schrieb:
Ich kenne aber durchaus auch andere Standpunkte die sagen, warum ein Tier erst groß ziehen, wenn es dann doch nur Lebt um anschließend getötet zu werden.

Da geht nicht gegen dich, denn es ist ja nicht dein Standpunkt, aber was bitte ist das für eine Argumentation? Klingt ja fast nach Euthanasie: lebensunwertes Leben gleich unterbinden.

Tatsächlich praktiziert der Mensch das bei Tieren, was er heute schon bei sich selbst machen kann. Es gibt ja schon einige Länder wo man als Frau eine Abtreibung einleiten kann, wenn nur der Verdacht auf den ein oder anderen Schaden beim Embryo besteht, welcher sich später zu einer Behinderung des Kindes auswirken könnte. Es ist natürlich von Land zu Land unterschiedlich und da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle.

Ich will hier gar nicht erst den Moralisten spielen, denn das Thema ist bei weitem nicht nur Schwarz und Weiß. Manchmal durchaus berechtigt aber andererseits auch sehr makaber und dann wiederum überhaupt nicht verständlich. Da dringen wir schnell in eine thematische Tiefe ein, über die sich schon Religionen, Philosophen und Denker seit Generationen die Köpfe einschlagen.

Was ich eigentlich damit aufzeigen wollte ist, dass wenn der Mensch so etwas schon bei sich und so quasi beim eigen Fleisch und Blut akzeptiert, es recht schlecht um die Rechte der Tiere ausschaut, die ihnen der Mensch hier gedenkt zuzusprechen.

Aber wie gesagt so einfach ist das Thema dann auch wiederum nicht.
 

storm

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Ich denke auch, dass das nicht so weiter gehen kann. Wenn man sich wirklich für ein Thema wie Ernährung interessiert, dann wird man sich seine Infos schon raussuchen müssen. Es reicht eben nicht nur zu fragen, ob Eier in Bio Qualität produziert worden sind. Denn damit ist das Gewissen der meisten Menschen schon beruhigt. Ich habe dann manchmal das Gefühl die Leute wollen sich garnicht weiter informieren was das eigentlich im Detail bedeutet, denn dann müssten sie sich damit auseinander setzen wie zum Beispiel Kücken geschreddert werden. Deswegen, sich informieren und dann auch Konsequenzen ziehen.
 
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