Ende des fossilen Zeitalters?

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hallo,

der Biden hat ja an seinem ersten Tag schon ein solches Mega-Pipeline-Projekt in Amerika gestoppt, was irgendwie als Leuchtturmsignal verstanden wird. Viele andere Pipeline-Projekte in den USA stehen jetzt wohl auch vor dem Aus, einige in Europa kippeln.
Zusammen mit der gestrigen Meldung, dass GM aus dem Verbrennungsmotor aussteigen will, ist das doch ein sehr frohbotschaftliches Zeichen ;-)
Es bleibt fraglos viel zu tun und selbst wenn das jetzt der Beginn der großen Wende sein sollte, wird noch viel zum Teufel gehen, bevor das Wirkung zeigt.
Aber vieleicht erleben wir in dieser Generation ja die große Kehrtwende hin zu klima- und arten-verträglichem Handeln auf diesem Planeten.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Jetzt wird in Deutschland groß über den Ausbau der Erdgas-Infrastruktur als Übergangslösung diskutiert - es gab doch mal die Idee, verbrauchte Kernbrennstäbe wiederzuverwenden. Wäre das nicht eine gute Alternative? Würde schätzungsweise auch nicht viel mehr kosten und wäre ziemlich umweltschonend, da der Uran-Abbau und so ja schon passé sind. Bis die Übergangslösung dann nicht mehr gebraucht wird, haben wir vieleicht die Technologie, die vglw. sicher ins All zu schießen.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Sicher kann jeder Einzelne auch was dazu beitragen - bspw. fällt mir ein, es hat doch einer mal was erwähnt von der Zugabe von Wasserstoff zum Gas in Heizungen, weil der viel effizienter brennt. Einzelne Energieversorger, hab ich gelesen, machen das generell schon. Ansonsten müsste man das wohl privat machen, wie auch immer man sich das dann vorstellen könnte ... ich werd beim nächsten Mal mal unseren Kaminkehrer, der die Heizung anschaut, danach fragen. Wasserstoff möcht ich ja eigentlich tendenziell lieber nicht im Haus haben, aber irgendwie muss das ja gehen.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Oder - mein Beitrag zum Fasching - wir montieren jeder Kuh bei uns einen Schlauch ans Hinterteil, fangen das Methan auf und speisen das ins Heizgas-Netz ein ;-)
Das wär dann quasi die moderne Form des quasi-symbiontischen Zusammenlebens von Mensch und Tier wie in der Vergangenheit - damals waren die Ställe in die Wohnhäuser integriert und noch meine Mutter hat anfangs (als Lehrerin) im Stall ihren Arbeitsplatz aufgebaut.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Das mit der Bau- bzw. Betonlobby hätt mich interessiert, das ist leider nicht frei zugänglich (Spiegel-Artikel) - egal. Auch die Baulobby wird sich dem Druck nicht allzu lange entziehen können. Momentan mag es so sein, dass kein Bauherr (der nicht selber beim Bau anwesend ist, so was gibt's ...) oder Mieter sich traut, nach der Nachhaltigkeit beim Bau zu fragen, weil sonst der Makler nur lächelnd auf die 77 anderen möglichen Klienten verweist ... aber zumindest diejenigen, die selber bauen, achten da schon zunehmend drauf, denke ich. Und mehr und mehr entwickelt sich das auch zu einem Verkaufs-Argument, was dann auch den Großen in der Immobilienbranche zu denken geben dürfte.
Das muss einfach auch in den Energie-Ausweis eines Hauses rein bzw. zusätzlich zur Energieeffizienz eines Gebäudes muss halt auch die Nachhaltigkeit bzw. der CO2-Ausstoß beim Bau beurkundet werden, so dass man sich das abheften kann und es auch den monetären (Wiederverkaufs-)wert des Gebäudes steigert.
 

EmmiB

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Die Frage ist für mich bei der Thematik, ist das alles so wirklich oder nur greenwashing.
Was hast du denn von einem Super Ausweis, wo du eh nicht weißt, was für was steht und was bedeutet.
Auch alles andere was du ansprichst, da kennt man sich dann wohl zu wenig aus um da entscheiden zu können ob es eine gute Lösung ist. Kernstäbe, Wasserstoff, Pipelines,... kennst du dich damit aus? Ich tu es nicht.
Denke wenn man überall genauer hinsieht wird man schnell sehen, so grün ist das dann doch nicht bzw. ist es halt nicht der ausschlaggebende Grund wieso man es macht (auch wenn es uns dann so verkauft wird)
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Tja - das ist eine grundlegende Einstellungsfrage, möcht ich meinen. Ich bin auch nicht überall der Experte, so dass ich das jew. im Detail beurteilen könnte - wer ist das schon ... sogar die ausgewiesenen Experten kennen mitunter nicht alle Details ihres Fachgebiets.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Die Experten warnen ja schon vor der enormen Anfälligkeit des Börsenhandels mit CO2-Zertifikaten - klar, das ganze ist ein bisschen eine Frage der Einstellung, ob man dabei tricksen will oder prinzipiell nicht - wie die Frage, zahl ich meine Steuern brav und vollständig oder versuch ich, weniger zu zahlen - da muss man einfach ein bisschen dran glauben - oder nicht - dass sich die Mehrheit für den richtigen, nicht den billigeren Weg entscheidet.
Jetzt geht ja wieder die Diskussion um die Energiewende los. Klar, bis 2030 gehen viele Kohlemeiler endlich in Ruhestand, das letzte AKW wird bald abgeschaltet - hierzulande zumindest - und unser Energieverbrauch steigt durch den E-Auto-Boom, durch die Wasserstoffproduktion, durch Bitcoin etc. Gerade die Kryptowährungen verbrauchen Unmengen - das ist ja auch genau das Prinzip, das sie fälschungssicher machen soll, dass es eben so irrsinnige Mengen an Rechenleistung braucht - und Rechenleistung braucht Strom. Da fragt man sich schon, ob das der richtige Ansatz war, so etwas wie den Stromverbrauch quasi direkt in das Konzept einzubauen ...
 

EmmiB

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Leider sieht man halt die Intention hinter den ganzen Entscheidungen nicht. Das würde dann viel Licht ins Dunkle bringen. Was man der Öffentlichkeit präsentiert ist ja das eine, es ist aber was ganz anderes was man sich eigentlich dabei denkt. Dann sucht man eben einen vorgeschobenen Grund und erklärt si für alle gut sehbar seine Motivation. Das ist natürlich immer eine sehr angesehene Begründung, im Grunde geht es einem aber um was ganz anderes.
Ich kann es ja auch zum Teil verstehen. Wenn ich aber weiß, ich mache etwas schlechtes, muss ich doch auch wissen, dass ich nicht 24/7 in der Arbeit bin sondern auch als Privatperson unter meinen Entscheidungen leide. Vielleicht hat man ja auch Kinder, die es dann auch betrifft. Daher verstehe ich nicht wieso man hier oft am Bestehendem verhält obwohl man weiß dass es negativ ist.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Tja - darauf kann ich jetzt nicht wirklich was neues antworten - meine Antwort wäre die gleiche wie im Thread "Batterien" - es ist halt die Sache mit dem freien willen des Menschen - jeder kann sich so oder so entscheiden, ob und warum man etwas macht oder nicht macht und man sieht es ihm nicht an... und was einer sagt und was er macht sind leider allzu oft zwei Paar Stiefel.
 

EmmiB

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Ja habe die Antwort eh gelesen, den Part beantworte ich hier.
Der Wille als Angestellter/Unternehmer ist doch ein ganz anderer wie als Privatperson. Da müsste ja normalerweise mein Wille als Privatperson die des Angestellten/Unternehmers überwiegen. Das tut es aber leider nicht. Wieso kann ich nicht beantworten. Aus meiner Sicht ergibt es halt keinen Sinn. Was für das Unternehmen gut ist, ist ja auch selten gut für mich als Privatperson. Trotzdem entschließt man sich eher für das Unternehmen zu handeln. Das hat ja nichts mit rationalem Denken zu tun - höchstens mit Angst seinen Job/Stellung zu verlieren.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Tja, aber dieser Widerspruch, der noch aus einer anderen Arbeitswelt herkommt, löst sich ja mit neuen Arbeitsmethoden und einer neuen Sicht auf Unternehmensführung allgemein langsam auf - man schaut heute auch als Unternehmer mehr auf das Wohl der Arbeitnehmer (naja, das könnte man jetzt mit einem Fingerzeig auf amazon&Co. entkräften, aber das sind wohl eher Ausnahmen, nicht mehr die Regel). Von einer Generation zur nächsten ist die Arbeitswelt im Großen und Ganzen eine ganz andere geworden. Es heißt jetzt nicht mehr "Frag nicht, was Dein Unternehmen für Dich tun kann ..." - freilich lässt sich das nicht von heute auf morgen ändern, das dauert schon einige Jahre.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Ja, das schon, aber das Wohl der Arbeitnehmer bei der Arbeit.
Heißt also der Kohlekonzern bietet einmal die Woche Yogastunden für die Mitarbeiter an. Das ist gut für die Arbeiter aber ändert ja nicht viel an der daraus folgenden Umweltzerstörung und den Folgen für die Gesellschaft.
Sicherlich tut man mehr für die Arbeiter, sie fordern ja auch immer mehr und außerdem sind ein paar Maßnahmen ja auch fördert für die Performance. Also ganz so uneigennützig ist das dann doch nicht. Aber ok, Hauptsache es bringt mal was.
 
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