Der Ausstieg aus dem Atomausstieg und die Laufzeiten

Joaquin

Administrator
Teammitglied
Es war kein Geheimnis, dass die neue Bundesregierung den bisher geplanten Atomausstieg nochmals kräftig überdenken würde. Nun bestätigten Unionspolitiker, dass man Laufzeiten für Atomkraftwerke auf bis zu 60 Jahren prüfen werde. Dabei sei dies aber bei weitem keine generelle Festlegung, die Atomkraftwerke nicht trotzdem über das Jahr 2022 weiter am Netz zu betreiben. Laufzeitverlängerung von 28 Jahren würden hier also durchaus formell geprüft.

Man halte sich vor Augen, dass die bisherige Atomausstiegsregelung eine Abschalten der Atomkraftwerke vorsieht, wenn diese eie Strommenge erzeugt haben, die einem 32 Jährigen Betrieb entspricht. Wenn man jedoch die 28 Jahre Laufzeitverlängerung nimmt, welche die Regierung zur Zeit ebenfalls als Modell ansieht, dann würde der letzte deutsche Atomreaktor nach 2050 abgeschaltet werden.

Da würde uns in der Tat eine strahlende Zukunft erwarten.


Und so schauen die Laufzeiten bisher für die 17 Atomkraftwerke in Deutschland aus:

Hessen:
Biblis A (RWE) 1974 – 2010
Biblis B (RWE) 1976 – 2010

Niedersachsen:
Esensham (E.ON) 1978 - 2012
Grohnde (E.ON) 1984 - 2018
Lingen (RWE/E.ON) 1988 – 2020

Schleswig-Holstein:
Brunsbüttel (Vattenfall/E.-ON) 1976 – 2012
Krümmel (Vattenfall/E.ON) 1983 – 2019
Brokdorf (Vattenfall/E.ON) 1986 – 2019

Baden-Württemberg:
Neckarwestheim I (EnBW) 1976 – 2010
Neckarwestheim II (EnBW) 1989 – 2022
Philippsburg I (EnBW) 1979 – 2012
Philippsburg II (EnBW) 1984 – 2018

Bayern:
Isar I, Essenbach ( E.ON) 1977 – 2011
Isar II ( E.ON) 1988 – 2020
Grafenrheinfeld ( E.ON) 1981 – 2014
Grundremmingen B (RWE/ E.ON) 1984 – 2015
Grundremmingen C (RWE/ E.ON) 1984 – 2016
 

lebenslust

Mitglied
Danke für den Beitrag. Da kann einem nur noch Angst und Bange werden, ob der "strahlenden Zukunft" ohne gesicherte Endlager..... Doch die Lobby orientiert sich nicht an der Vernunft, sondern am Geschäft. Was unsere Nachkommen zu schultern haben, spielt bei diesem Poker keine Rolle - mit politischer Rückendeckung.

Das kann sich jedoch ändern, wenn alle mithelfen, die Alternativen durchzusetzen. Es gibt so tolle Techniken, umweltfreundlich und fast doppeltem Wirkungsgrad wie Atom- und Kohlekraftwerke. Ein gesunder Mix aus allen umweltfreundlichen Lösungen kann Atomkraft sehr schnell überflüssig machen - wenn wir es wollen !
Wie solche Lösungen aussehen können, ist auf den Seiten des Europ. Verbund f. Umweltschutz nachzulesen.
Vor allem der Erhalt der teils veralteten und maroden Stromnetze kostet Unsummen und wird die Bürger künftig noch enorm belasten. Autarke, dezentrale Versorgung ist der Schlüssel einer neuen Zeit. Die Umstellung ist auch ohne staatliche Förderprogramme machbar und kann die Energiepreise auf ein erschwingliches Level einfrieren.

Macht mit, verschwendet keine Energie in den Kampf, sondern investiert Eure Energie in Lösungen.

Ein weiterer Weg, wie jeder Bürger mithelfen kann, Atomkraft zu verdrängen, ist der Wechsel zu einem 100% Ökostromanbieter.
Ein Wechsel ist unkompliziert und Ökostrom ist vielfach sogar noch günstiger als Atom- oder Kohlestrom.

Hier in Sachsen hat EnviaM zum großen Teil den Monopolstatus. Ab 1. Mai kostet die KWh im Schnitt über 25 Cent und begründet die kohen Kosten mit den hohen Kosten für erneuerbare Energien. Ich selbst beziehe meinen Strom bei LichtBlick jetzt für 21,99 Cent

EWS, Greenpeace oder LichtBlick z.B können das besser und günstiger. Informiert Euch bitte zu 100% Ökostromabietern im Net.
 

mopac

Mitglied
AW: Der Ausstieg aus dem Atomausstieg und die Laufzeiten

Und es dauert immer noch zu lange. Kennt ihr den Film " Blackout Deutschland" von Quarks & Co? Da wird auch das Thema Energienetz beleuchtet.
Da wird klar das wir ein neues Stromnetz brauchen und das unser altes System eigentlich nur zum Untergang führen kann.
 
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