Elektroautos von der Post

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hi,#

so eins ist heut an mir vorbeigefahren. Super Sache, finde ich. Wenn man bedenkt, dass die ja tw. alle 20m anhalten müssen, um die Post abzuliefern, eine echte Alternative.
Finde ich schon irgendwo schade, dass man (?der Bund?) nicht statt oder vielmehr vor LKW-Maut und Tempolimit mal Fördergelder zweckgebunden bereitstellt, um solche Post-, Bus- und Taxiflotten umzustellen. Da wär ja die Lade-Infrastruktur kein nennenswertes Problem, da die alle regelmäßig an den glei hen Orten stehen. Da wär doch sicher einiges Einsparpotential drin, und v.a. schneller realisierbar als andere.
Die dafür ausgemusterten Autos und Busse können ja woanders noch fahren, was zwar umwelttechnisch nicht so optimal ist, aber dadurch wären die notwendigen Neu-Investitionen schon überschaubar. Finde ich so als Laie. Würde mich interessieren, was Ihr dazu meint.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Ich bin ja durchaus bei dir, sehe da aber einige Probleme.
Wenn es um die Ladeinfrastruktur geht kann man bestimmt einen zentralen Platz finden wo dann alle Postautos oder Busse geladen werden. Würde für mich auch Sinn ergeben wenn man dann beispielsweise mit Photovoltaik den Strom selbst erzeugt. Da wird es aber bestimmt am Geld scheitern.
Was ich mich dabei frage ist, wieso kein anderes Unternehmen, ähnlich bei den Tankstellen, viel mehr Ladestationen aufbaut. Hier verlässt man sich zu einem Großteil auf die öffentliche Hand.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Frage mich immer noch, wieso das nicht bei Taxiflotten zuerst mal in großem Stil ausgerollt wird, die wären doch eigentlich prädestiniert dafür - selbst wenn man die Investition auf die Fahrgäste umlegt, 50Ct oder was wird jeder gern mehr zahlen ... wie sich gezeigt hat, funktioniert das bei Privatpersonen anders als bei Unternehmen sogar auf freiwilliger Basis ganz gut ;-)
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Ich sehe einige Bereiche wo es Sinn ergeben würde - da passiert halt nur nichts in die Richtung.
Man kann halt schnell fordern E-Autos auszubauen, letztlich muss es auch wer zahlen. Und da ziele ich doch zuerst auf die Klientel ab, bei der ich (als Staat oder privates Unternehmen) nichts beitragen muss. Das sind dann eben die ganz normalen Bürger, die ihr Geld ausgeben. Und da täusche ich eben die Bürger und spiele ihnen was vor. Zeigt für mich halt auch, dss nur einer so dumm ist und sich das jetzt schon aufschwätzen lässt:)
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Hallo,

ich kann Dir nicht ganz folgen. Aber im Kern hast Du schon Recht.
Das Problem ist halt, privat wie auch bei Unternehmen, die Anfangs-Investition. Dass sich das amortisiert, schön und gut - im privaten Bereich ist die Hürde, dass das Geld trotzdem nicht aus der Luft kommt.
Im gewerblichen Bereich ist das Problem oft nicht so sehr das Haben als der Wille, diese Investition in die Zukunft zu leisten - wie ich meinte, bei Privatpersonen funktioniert die "freiwillige Selbstverpflichtung", bspw. pro Taxifahrt 50Ct oder 1€ mehr zu zahlen, ganz gut. Aber das ist den Herrn Unternehmern nicht sicher genug ...
Leider.
Aber irgendwann wird das - wenn die Politik es geschafft hat, dass das Laden eines Elektroautos ausreichend billiger ist als Volltanken, nicht umgekehrt wie momentan der Fall ist ..
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Nur der normale Bürger ist so dumm und steigt jetzt auf Elektroautos um. Alle anderen - Politik, Konzerne,... - sehen eben noch die überwiegenden Nachteile. Für den Bürger steht der Umweltschutz im Vordergrund, für die Unternehmen der Gewinn und auch die Politik muss es bezahlen. Als Bürger vertraut man da auf vieles, was einem eingeredet wird und worauf man vertraut bzw. hofft. Und das nur weil man etwas zum Umweltschutz beitragen möchte. Das ist sicher löblich. Man muss sich aber nur mal Fragen, wenn es so gut ist und quasi nur Vorteile hat, warum machen das dann nur Privatpersonen und nicht auch die Konzerne oder die Politik?
Vorteile hat das E-Auto unbestritten - es ist aber bestimmt nicht die Lösung für jeden. Ganz besonders nicht jetzt schon. Und ob sich da schnell etwas an der Situation ändert wage ich zu bezweifeln.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Mag sein - ich kann Dir aber sagen, warum die anderen es nicht machen:
- Konzerne, weil es erst mal kostet (Anfangsinvestition) und eben noch Unwägbarkeiten mit sich bringt und der (finanzielle) Vorteil nicht erwiesen ist und
- die Politik, weil die Auto-Lobby in diesem Land nun mal sehr stark ist. Ich denke, Politiker sind weit weniger frei in ihren Entscheidungen als man gemeinhin denkt.
Privatpersonen sind vieleicht bereit, das Risiko einzugehen und die Unwägbarkeiten in Kauf zu nehmen für die schon bekannten Vorteile.
Bei mir bspw. ist es genau umgekehrt: Würde ich auf alles hören, was mir aus meinem Umfeld und indirekt "von Experten" eingeredet wird, würde ich keinen Plug-in-Hybrid, sondern einen ganz "normalen" gebrauchtes Verbrenner kaufen.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Es ist wirklich schwierig - alle in meinem Umfeld scheinen auf mich einzuschreien, kein Elektro zu kaufen - alle sagen, es ist noch zu früh, der Markt ist noch nicht reif etc. ... dass es umwelttechnisch gesehen eher zu spät ist als zu früh, geht da völlig unter ...
Gut, ich muss schon auch darauf schauen, dass wir HEUTE zurechtkommen und dass wir ein praktisches Auto haben, ganz klar - aber dass unsere kinder auch MORGEN noch eine lebenswerte Welt finden, wozu jeder seinen Beitrag leisten kann und muss, das ist ja auch nicht unwichtig ...

Was wir heute sehen, sind ja in vielen Bereichen schon viele kleine Schritte, die in die richtige Richtung gehen - aber die Zeit der kleinen Schritte, die Zeit des "es muss nichts kosten und muss nicht schwierig sein" ist leider vorbei.
 

EmmiB

Aktives Mitglied
Ich argumentiere ja gleich wie du. Wir sehen ja dieselben Gründe wieso im Prinzip nur Privatleute E-Autos kaufen.
Wenn du einen Vorteil darin siehst, dann mach es doch. Da interessiert mich die Meinung anderer auch nicht. Ich lebe mein leben für mich und nicht für andere.
Bin ganz bei dir, Es müssen mal wegweisende Entscheidungen her. Solche Entscheidungen die auch mal länger bleiben als nur bis zur nächsten Wahl.
Aus meiner Sicht gibt es aber immer noch genug Schritte, die nichts kosten würden und bei denen man auf nichts verzichten müsse. Bevor ich anderen Kosten auf diktiere (vor allem Privatpersonen) müssen erst alle anderen mit ins Boot geholt werden.
 

Bio_Logisch_oder_was

Sehr bekanntes Mitglied
Ganz richtig.
Sicher, wenn alle mal die Möglichkeiten ausschöpfen würden, die man ohne Extrakosten hat, dann wären wir einen großen Schritt weiter.
Das ist ähnlich wie mit den Steuern - wenn alle die existierenden Steuern zahlen würden statt ihr Geld auf Guernsey oder auf den Caymans anzulegen, dann bräuchten wir keine Steuererhöhungen und wären der Schuldenfreiheit trotz allem schon wieder ein Stück näher.
Wie ich bspw. kürzlich mal gelesen habe, dass wir in Dtl. immer noch einen Biomüll-Anteil von ca. 40% im Restmüll haben - und wir sind da mit Sicherheit nicht ganz hinten im "Rennen" - bin ich fast vom Stuhl gekippt.
So einfach ist es nur leider nicht mit den Meinungen der anderen. Aber mei - das Thema ist mir einfach zu wichtig - und zu dringend - für Kompromisse. Jetzt einen Benziner kaufen und in drei Jahren wieder nachdenken ist in diesem Fall keine Option für mich.
 
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